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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 90

1875 - Münster : Coppenrath
— 90 — und Schwiegersohn Jakob's I. von England. Aber gerade in dem Augenblicke, wo man ihm die Krone anbot, trug er Bedenken, das gefährliche Geschenk anzunehmen. Jedoch seine Gemahlin trieb ihn dazu. „Kannst Du Dich vermessen," sprach ffe stolz, Hand einer Königstochter anzunehmen, und Dir bangt vor einer Krone, die man Dir frei-willig entgegenbringt! Ich will lieber Brod essen an Deiner königlichen Tafel, als an Deinem kurfürstlichen Tische schwelgen." — Er nahm das gefährliche Geschenk an, und die Krönung wurde zu Prag, mit beispielloser Pracht vollzogen (4. November 1619). Das Glück schien ihm auf den Thron zu folgen; denn auch Schlesien. Mähren uyd die Lausitz huldigten ihm. Schlacht auf dem weißen Berge (1620). — Aber nur von kurzer Dauer war seine Herrlichkeit; denn Friedrich war nicht der Mann, der sich in einer so mißlichen Lage zu behaupten wußte. Er verschwendete seine Zeit und die Einkünfte des Landes in Ergötzlichsten, ohne die Gefahr zu ahnen, die über ihn einbrach. Des Kaisers Lage hingegen wurde mit jedem Tage günstiger, ^ür ihn erklärte sich die Liga, auch Spanien bot Unterstützung und schickte ein Heer aus den Niederlanden, welches die Pfalz besetzte. Selbst, der protestantische Kurfürst. ' Johann Georg von Sachsen trat, aus Haß gegen den Calvinismus, auf seine Seite und versprach ihm die Unterwerfung Schlesiens und der Lausitz. Vor allettafjetnafrn' 6er zuvor genannte edele Herzog Maximilian von Bayern, der einsichtvollste deutsche Fürst seiner Zeit, sich des Kaisers an. Das kaiserlich bayersche Heer eilte mit Blitzesschnelle von Ulm nach Böhmen und stand vor Prag, ehe Friedrich an Gegenwehr dachte. Am 8. November 1620 entschied eine blutige Schlacht auf dem weißen Berge im Angesichte Prags das Schicksal Böhmens. Der tapfere bayersche Feldherr Tilly gewann innerhalb weniger Stunden den vollständigsten Sieg über die Böhmen. Während der Schlacht saß der neue böhmische König bei einem üppigen Gelage in der Stadt und ließ sich gar nicht einfallen, daß es bereits zu einer Schlacht gekommen, und daß diese verloren sei. Als der Donner der Kanonen schon nach Prag hinüberscholl, als Boten auf Boten ihm die mit jedem Augenblicke wachsende Gefahr verkündeten; da erst stand er auf und sah von dem Walle der Stadt her die grauenvolle Flucht und Niederlage der ©einigen. Dieses Unglück schlug plötzlich seinen Muth ganz darnieder. Er ließ, als wäre durch eine Schlacht
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