Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 97

1875 - Münster : Coppenrath
— 97 — gleich schenkte er ihm das Fürstenthum Sagan in Schlesien und ernannte ihn zum Reichsfürsten. Der Kaiser verband mit dieser Belehnung noch den Plan, eine Seemacht auf der Ostsee zu gründen, und ernannte des* halb Wallenstein auch zu seinem Oberfeldherrn zu Wasser und zu Lande. Wallenstein, dessen Heer bereits zu hunderttausend Mann angewachsen war, suchte sich jetzt der Küsten der Ostsee zu bemächtigen und belagerte Stralsund, welches sich geweigert hatte, eine kaiserliche Besatzung einzunehmen. Allein hier scheiterte zum ersten Male sein Glück Von den Dänen und Schweden unterstützt hielt die Festung eine heftige Belagerung und wiederholte Stürme glücklich aus. Wallenstein mußte mit empfindlichem Verluste die Belagerung aufheben, obschon er noch kurz zuvor drohend ausgerufen hatte: „Stralsund muß herunter, und wenn es mit eisernen Ketten am Himmel hinge!" Der Schwedenkönia Gustav Adolf wußte durch freundliches Benehmen gegen die Belagerten sich der Stadt zu versichern und legte in sie eine schwedische Besatzung zum größten Aerger der Dänen, welchen die gehoffte Beute entgangen war. Dem Könige von Dänemark wurde, auf Wallenstem's Rath zu Lübeck im Mai 1629 ein sehr großmüthiger Friede gewährt. Er erhielt ohne Kriegskosten zu zahlen, alle seine verlorenen Provinzen zurück und entsagte dafür aller Theilnahme an den Händeln in Deutschland Wohl mochte der schlaue Friedländer hierbei in Anschlag bringen, wie vor-thetlhast es ihm für den sicheren Besitz seines neuen Herzogthums sein könne, wenn er einen Fürsten in der Nähe durch Großmuth sich verbinde. Das Restitutionsedict (1629). - So stand der Kaiser aber-mal« als Sieger da; kein Feind war mehr vorhanden. Tilly's und Wallen-stems Heer blieben gerüstet, um jede aufrührerische Bewegung im Keime wtdrü W ersticken. Nun schien der günstigste Zeitpunkt gekommen zu sein, die Protestanten zur Wiedererstattung der seit dem Religionsfrieden eingezogenen geistlichen Güter anzuhalten. Die katholischen Stände baten den Kaiser, er möge die unaufhörlichen Beschwerden durch ein entscheidendes Urtheil beendigen. Demnach erschien am 6. März 1629 das ’er^e Reftitutionsedict (Wiedererstattungsbefehl). Diesem gemäß sollten alle seit dem Passauer Vertrage §552) von den Protestanten eingezogenen geistlichen Güter den früheren rechtmäßigen Besitzern oder der katholischen Kirche zurückgegeben werden. Die Aufregung der Protestanten war um so größer, je bedeutender die zu " 8c6ötien Nu -w-ierzbisthüm-r, zwölf
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer