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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 163

1875 - Münster : Coppenrath
— 163 — ses gelang ihr auch. Desto unglücklicher aber war Kaiser Karl. Sein großer Führer, der Prinz Eugen, dieser treue Schutzwächter von Deutschlands Ehre und Grenzen gegen Westen und Osten, war 1736 gestorben, und die anfänglichen Siege der Oesterreicher wurden jetzt durch stets neue Verluste vereitelt. Schon zogen die Türken drohend vor Belgrad; da schloß hier der österreichische Gesandte, Graf Neipperg, einen für feinen Kaiser höchst ungünstigen Frieden ab. Oesterreich verlor seinen Antheil von Serbien und der Walachei sammt Belgrad; nur das Banat behielt es. Die Donau und Sau waren demnach die Grenzen der österreichischen Besitzungen im Osten. Karl Vi. starb schon im nächsten Jahre (1740) nach diesem traurigen Frieden. Mit ihm erlosch der Habsburgische Mannsstamm, welcher 458 Jahre hindurch in Oesterreich geherrscht hatte. Der Kaiser hinterließ zwei Töchter, Maria Theresia, Gemahlin des Großherzogs Franz von Toscana aus dem Hause Lothringen, und Stammmutter des jetzigen habsburgisch-lothringischen Hauses Oesterreich, und Maria Anna, welche 1744 an den Bruder des Großherzoges, den Herzog Karl von Lothringen, vermählt wurde und noch in demselben Jahre starb. Der verhängnisvolle Tod jenes letzten Habsburgers, Karl Vi, führte nun den österreichischen Erbfolgekrieg herbei, obschon der edele Kaiser sein ganzes Leben daran gewendet hatte, den Ausbruch desselben zu verhindern. Auf diesen Krieg werden wir in der Folge kommen. Zuvor wollen wir uns zur Geschichte zweier nordischen Reiche, Rußland und Preußen, wenden, welche um diese Zeit anfingen, eine bedeutende Stelle unter den europäischen Staaten einzunehmen. 46. Rußland unter Peter dem Großen (1689—1725). In früherer Zeit, vor der Regierung dieses großen Kaisers, war Rußland noch wenig bekannt in Europa. Die Bewohner desselben galten im Ganzen mehr für Asiaten, und wirklich schlossen sie sich diesen auch durch Kleidung, Sitten und Gebräuche enger an. Die einzelnen Völker dieses großen nordischen Reiches standen unter Fürsten, die man Czare (d. i. Cäsar) nannte. Nur selten traten diese durch Gesandtschaften mit den übrigen europäischen Fürsten in eine nähere Verbindung. So blieb Rußland, bis Peter, ein Czar aus dem Hause Romanow, das mit dem früheren Regentenhause Rurik verwandt war, mit unumschränkter erblicher Gewalt den Thron bestieg und nunmehr 11*
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