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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 273

1875 - Münster : Coppenrath
— 273 — ragten die Masten hervor und ließen das siegreiche Banner der drei Farben stolz daherwehen. Alle Soldaten waren voll Muth, alle voll Zuversicht des glücklichen Erfolges und erwarteten voll Sehnsucht den Tag der Landung. Kleber, Desaix, Murat, Lannes, Regnier, Menou und mehre andere berühmte Feldherren, die schon manchen Lorbeer sich erfochten hatten, waren mit am Bord. Auch viele Künstler und Gelehrte nahmen an diesem abenteuerlichen Unternehmen Theil, in der frohen Erwartung, daß sie in jenem alten, vom Zauber des Wunderbaren umgebenen Lande der Pyramiden manche herrliche Entdeckung für Kunst und Wissenschaft machen würden. Im Juni erschien die Flotte vor Malta. Die fast unüberwindliche Felsenfestung ward durch Verrath der französischen Ritter daselbst ohne Schwertstreich übergeben. Nachdem eine Besatzung von 4000 Mann hier zurückgelaffen war, ging die Fahrt weiter. Während derselben kreuzte der englische Admiral Nelson mit einer großen Flotte auf dem mittelländischen Meere hin und her, um die Franzosen aufzusuchen; und es war für diese eine außerordentliche Gunst des Zufalles, daß sie in dem engen Raume ungesehen an der feindlichen Flotte vorübersegelten. Am 1. Juli landeten sie bei Alexandria in Aegypten. In dem Augenblicke, wo sie an das Land fuhren, ward in der Ferne ein Schiff sichtbar, welches man für ein feindliches hielt. „O Glück," rief Bonaparte, „willst du mich verlassen? Nur noch fünf Tage, und Alles ist gerettet!" Das Glück blieb ihm treu. Das Schiff, welches man bemerkt hatte, war eine Fregatte der französischen Flotte selbst. Ungehindert schiffte Bonaparte seine Truppen aus, nahm gleich darauf Alexandrien mit Sturm und ruckte dann rasch gegen Kairo (Kähimh), die Hauptstadt des Landes. Um das Volk zu beruhigen und dessen Widerstand zu verhindern, erließ er an dasselbe eine Erklärung, in welcher er versicherte: „er sei als Freund des Sultans gekommen und habe durchaus nicht die Absicht, Aegypten zu erobern und Mohammed's Religion abzustellen; sein Angriff sei nur gegen die Mameluken, die Feinde des Sultans, gerichtet, um das Land von ihrer Tyrannei zu befreien." Allein die Pforte ließ sich durch solche Vorspiegelungen nicht täuschen und erklärte ihm den Krieg. In diesem fremden Erdtheile hatten die Franzosen mit außerordentlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Weg nach Kairo führte durch eine große Sandwüste, in welcher sie unablässig von den auflauernden ma-melukischen Reitern verfolgt wurden. Verloren war Jeder, der sich nur Welter's Weltgesch. Iii. 24. Aufl. -io
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