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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 286

1875 - Münster : Coppenrath
— 286 — Kaiser und Reich lossagten, sich zu einem Bunde vereinigten und Napoleon als den Protector oder Schutzherrn desselben anerkannten. Für diesen Schutz gaben sie das Versprechen ab, ihm mit 63,000 Mann in allen seinen Kriegen beizustehen. Da legte Franz Ii. den deutschen Kai-sertitel, der nun keinen Sinn mehr hatte, ab, und führte seit dem 6. August 1806 den schon 1804 angenommenen Titel Franz I., Kaiser von Oesterreich. So endete am gedachten Tage das tausendjährige deutsche Reich! — Der letzte deutsche Kaiser, der ein und zwanzigste des erlauchten Hauses Habsburg, welches über 400 Jahre lang die deutsche Kaiserkrone trug, die älteste und schönste der Christenheit, hatte seiner großen Vorfahren nicht unwürdig gestritten gegen den Riesen der Zeit und stets jedes Opfer an Gut und Blut gebracht, um Deutschlands Freiheit und Ehre zu retten. Daß aber der edele Kaiser auch in der Folge Deutschland noch immer warm im Herzen trug und für dessen Freiheit und Ehre Alles einzusetzen stets bereit war, werden wir später sehen. 81. Vierte Koalition gegen Frankreich (1806). Friede zu Tilsit (1807). Von den Hauptmächten Europas stand fast nur noch Preußen unangefochten da. Der König, Friedrich Wilhelm Iii., der unablässig bemüht war, seinem Volke das Glück des Friedens zu erhalten, so lange dieser mit der Nationalehre im Einklänge bliebe, ward jetzt von dem französischen Machtgebieter auf das Uebermuthigste zum Kriege herausgefordert. Nicht genug, daß dieser durch die Bildung des Rheinbundes nur zu deutlich seine Absicht an den Tag gelegt hatte, mit der einen Hälfte Deutschlands die andere zu unterjochen; nicht genug, daß dieser Preußen schon mit England verfeindet hatte, bot er jetzt, mitten im Frieden, Hannover, als wäre es noch sein Eigenthum, wieder den Engländern an. Empört über diese und andere Ungerechtigkeiten erklärte der König an Frankreich den Krieg. Obschon das preußische Heer vom besten Muthe beseelt und durch 22,000 Sachsen verstärkt war, so blieb dennoch der Kampf zu ungleich gegen das große, kampfgeübte Heer der Franzosen und ihrer Verbündeten, welches vom Kaiser selbst und von feinen ersten Feldherren angeführt wurde. Die preußischen Heerführer waren größtenteils schon hochbejahrt und in der neuen Kriegesweife weniger geübt; die jungen Offiziere ohne Erfahrung, aber voll Ueber-
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