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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 292

1875 - Münster : Coppenrath
— 292 — 83. Krieg Oesterreichs gegen Frankreich (1809). Friede zu Schönbrunn 180 9. Unterdessen hatte Oesterreich, das nach so vielen Schlägen des Mißgeschickes und nach so schweren Wunden, die es erhalten, dennoch an der Sache Europas nicht verzweifelte, unausgesetzt gerüstet und auch eine allgemeine Landwehr errichtet, wohl fühlend, daß das stehende Heer allein einen Staat nicht schützen könne. Während die kleineren Staaten willenlos Napoleon's Siegeswagen folgten, während Preußen erdrückt, und Rußland mit dem Welteroberer im Bunde war; da erhob sich noch einmal der hochherzige Kaiser Franz, um allein den Riesenkampf zu bestehen, und das ganze Land war voll aufopfernder Begeisterung. Napoleon's Heere waren gerade jetzt größtentheils in Spanien beschäftigt; um so eifriger aber rüsteten die mit ihm verbündeten Fürsten, besonders die deutschen, gegen Oesterreich. Um dem feindlichen Angriffe zuvorzukommen, brach Erzherzog Karl in Bayern ein, Erzherzog Johann in Italien, Erzherzog Ferdinand in Warschau. Die Welt erstaunte, als sie die furchtbaren Heerscharen des so geschwächten Oesterreich erblickte. Allein die Stunde der Erlösung hatte noch nicht geschlagen. Zwar eroberte der ritterliche Erzherzog Karl im raschen Siegeszuge München, eroberte Regensburg; da aber kam Napoleon selbst mit Sturmesgewalt aus Spanien herbeigeeilt und hemmte größtentheils mit den Truppen der ihm verbündeten deutschen Fürsten den Siegeszug. Kurz, aber blutig war jetzt die Entscheidung. Fünf Tage hintereinander, vom 19. bis 23. April 1809 wurde schrecklich gekämpft bei Abensberg, bei Landshut, bei Eckmühl, bei Regensburg, und endlich Karl über die Donau nach Böhmen zurückgedrängt. Schon am 13. Mai hielt Napoleon zum zweiten Male als Sieger seinen Einzug in Wien. Sogleich erließ er von hier aus einen Aufruf an die Ungarn, wie früher an die Polen, sich loszureißen von der österreichischen Herrschaft und auf einem Reichstage aus eigener Mitte einen König zu wählen. Aber zu seiner Beschämung verwarf die hochherzige Nation diesen unede' en Antrag und rüstete sich kräftig für Oesterreich. Kurz nach den Franzos en war auf dem anderen Ufer der Donau auch Karl vor Wien angekommen. Napoleon setzte deshalb über den Strom und lieferte ihm bei Aspern im Marchfelde eine zweitägige blutige Schlacht, am 21. und 22. Mai. Hier blieb der Erzherzog Sieger und zeigte so der staunenden Welt, daß Napoleon, der bis jetzt Unbesiegbare, besiegt werden könne. Schrecken durchfuhr das ganze franzö-
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