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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 326

1875 - Münster : Coppenrath
— 326 — General Maison. Sofort schiffte sich jetzt Ibrahim ein; auch das übrige Griechenland wurde von den Türken geräumt, und der Graf Capo-distrias, früher russischer Minister, zum Präsidenten des befreieten Landes ernannt. Allein bald erwachte wieder der Griechen alte Uneinigkeit und Parteiwuth. Der Präsident wurde ermordet, und das kaum befreiete Griechenland ward nun der Schauplatz eines gräßlichen Bürgerkrieges. Endlich vereinigten sich die auswärtigen Mächte, dem schwankenden Zustande des Landes ein Ziel zu setzen. Ein junger Fürst aus dem erlauchten bayerischen Hause, der hoffnungsvolle Otto, ward zum Könige von Griechenland auserkoren und am 9. August 1832 von der griechischen Nationalversammlung als solcher bestätigt. Am 6. Februar 1833 betrat der junge sechzehnjährige König mit einem Regentschaftsrathe erfahrener Männer und einem auserlesenen bayerischen Truppencorps den Boden Griechenlands und hielt zu Nauplia unter dem Jubel des Volkes seinen Einzug. Später wählte er Athen zu seiner Residenz und gründete daselbst auch eine Hochschule. Im Jahre 1837 gab er dem Lande auch eine Königin, indem er sich mit der Tochter des Großherzoges von Oldenburg vermählte. — Allein mit dem neuen Geschicke dieses Landes verbanden sich nicht die Segnungen des Friedens, die der König nach besten Kräften anzubahnen bemüht war. Bei der Regelung der inneren Zustände bildeten sich Parteien, und es kam wieder und wieder zu lärmenden Austritten. Im Jahre 1837 mußte der König die ausländischen Minister und die bayerischen Soldaten entlassen, und im Jahre 1843, in Folge eines Militäraufstandes in Athen, alle Fremden ohne Unterschied, auch die, welche Gut und Blut für Griechenlands Befreiung gewagt hatten. Zugleich wurde vom Könige eine Verfassung verlangt. Der König versprach sie und gab auch, seinem Worte getreu, dem Lande eine Verfassung. 31 der auch diese führte nicht zur Eintracht und Ruhe. Die Gährung im Lande blieb. Im Oktober 1862 kam es plötzlich zu einer Revolution, und der edele, um Griechenland so hoch verdiente König wurde von dem undankbaren Volke des Thrones verlustig erklärt. Unverzagt kehrte er in die Heimath seiner Jugend zurück, wo er 1867 starb. In Griechenland bildete sich nun eine provisorische Regierung und nach neuen Wirren und Erschütterungen wurde endlich, im Jahre 1863, der Sohn des Königs Christian Ix. von Dänemark, der junge Georg, zum Könige gewählt. Dieser hat den Thron in Besitz genommen, sich
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