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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 373

1875 - Münster : Coppenrath
— 373 — bewilligt wurde. Die Preußen besetzten ant 8. Juli Prag, die Hauptstadt Böhmens, und rückten nach der Donau vor. Die Elbarmee nahm ihre Richtung über Jglau und Znaym nach Wien selbst, während die erste Armee nach Brünn, die zweite nach Olmütz sich wandte. Die hier lagernden Oesterreicher konnten die nach Wien führende Eisenbahn nicht mehr für sich benutzen, indem Prinz Friedrich Karl bereits Lundenbnrg, den Knotenpunkt der Eisenbahnen dorthin, besetzt hatte. Sie zogen deshalb nach Preßbnrg, der vormaligen Hauptstadt Ungarns, und verstärkte Züge der zweiten preußischen Armee folgten ihnen dahin. Die beiden anderen Armeen waren Wien bereits nahe gekommen, da lief die unerwartete Nachricht ein: der Kaiser von Oesterreich, welcher durch seine tapferen Truppen die Italiener bei Kustozza zu Lande, bei Liffa aber zur See völlig besiegt hatte, habe dem gleichzeitigen Kriege in Italien dadurch ein Ende gemacht, daß er Venetien an Napoleon abgetreten und dafür seine Friedensvermittelung mit Preußen angerufen habe. Während nun der Erzherzog Albrecht mit seinem siegreichen Heere aus Italien zum Schutze des bedrängten Wien in vollem Anzuge war, suchte das preußische Heer die nach Preßbnrg abgezogenen Oester-reicher bei Blumenau zu umzingeln. Heiß war hier der Kampf und der Ausgang noch unentschieden, als plötzlich beiderseits Waffenruhe geboten wurde. Der König Wilhelm hatte in seinem Hauptquartier zu Nikols-burg unter französischer Vermittelung ant 26. Juli einen Waffenstillstand geschlossen und zugleich die Friedenspräliminarien festgestellt. Nach weiteren Verhandlungen folgte dann am 23. August der Friede zu Prag. In diesem erkannte Oesterreich die Auflösung des bisherigen deutschen Bundes an und gab seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands ohne eigene Mitbetheiligung und insbesondere zur Bildung eines norddeutschen Bundes unter den Staaten im Norden der Mainlinie. Es verzichtete auf den Mitbesitz von Schleswig-Holstein und zahlte zwanzig Millionen Thaler Kriegeskosten. Sachsen war in diesen Frieden mit eingeschlossen. Der König erhielt sein ganzes Land zurück; doch mußte er nach einem besonderen Vertrage vom 21. Oktober zehn Millionen Thaler Kriegeskosten zahlen, dem norbbeutfchen Bunbe beitreten und in die Feste Königstein eine gemischte Besatzung aufnehmen. Kehren wir jetzt nach dem westlichen Kriegsschauplätze zurück. Nach der Schlacht bei Langensalza hatte Vogel von Falkenstein die unter seinem Befehle stehenden Heerestheile der Generale Manteuffel, Geben und Beyer bei Eisenach vereinigt. Es war nunmehr sein Plan, mit dieser
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