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1. Geschichte der neueren Zeit für höhere Unterrichtsanstalten und zum Selbstunterrichte Gebildeter - S. 62

1839 - Leipzig : Gebhardt & Reisland
62 Erstes Buch. auch Adrian die große Macht des Kaisers nicht gern sah, so ging er doch auf der Bahn Leo's X. fort: er war Verbündeter des Kaisers gegen Frankreich. Wegen der Reformation, wegen der Osmanen durfte der mächtige Kaiser nicht beleidigt werden. Es erklärte ferner 1322 Heinrich Viii. den Krieg an Frankreich 5. Juni 1522. Von den Niederlanden her ward Frankreich in diesem Jahre durch ein engli- sches Heer bedroht, und vergebens kämpften die Franzosen, um wieder festen Fuß in Italien zu fassen. Karl V. hatte starke Hoffnungen, alle seine Entwürfe auf Frankreich hinauszuführen. Die italienischen Mächte, Venedig, Mailand, Florenz, den Pabst, vereinigte er mit 1523 sich in einen Bund 1. Aug. 1523. Sie sollten alle Italien gegen die Franzosen vertheidig-en, während des Kaisers Heere doch in Ita- lien raubten und plünderten. Man wußte, daß Franz I. wieder in Italien einzubrechen gedachte. Die Haupterwartung des Kaisers be- ruhete aber nicht auf der erzwungenen Mitwirkung Italiens, auf etwas Anderem, auf einem Verrath und einem Verräther beruhete sie. In dem königlichen Hause von Frankreich war ein bitterer Zwist vorhanden. Karl, dor Connetable von Bourbon, hatte sich in heim- liches und verrätherisches Einverständniß mit Karl V. und Hein- rich Vhi. eingelassen. Franz I. sollte entweder gefaßt werden vor der Heerfahrt nach Italien, oder, wenn dieses nicht ginge, so wie der König nach Italien käme, eine Rebellion in Frankreich ausbrechen, die alsbald von des Kaisers bereit stehenden Truppen unterstützt werden sollte. Dabei war von einer Theilung Frankreichs die Rede gewesen. Bourbon hatte vorgeschlagen, daß das Reich zwischen Karl V., Heinrich Vlll. und ihm getheilt werde. Heinrich Viii. hatte dagegen das Ganze für sich begehrt. Karl V. scheinet sich vorsichtig gehalten, nichts von sich gegeben, nichts im Voraus bestimmt zu haben. Ihm ist die Hauptsache, daß die Rebellion ausbreche, daß Frankreich in Verwirrung falle. Indessen erhält Franz 1., wie er auf dem Puncte steht in Italien einzufallen, einige Kunde von dem verrätherischen Spiele. Bourbon entweicht, sechzig Edelleute mit ihm, ehe sie ge- faßt werden können. Der Plan ist gescheitert. Bourbon, der Ver- räther, wird sogleich als spanischer Feldherr in Italien angestellt. Die Franzosen fallen nun zwar im Herbste 1523 in Italien ein, aber ohne Glück: sie müssen zurück. Die Spanier dagegen, Bourbon Rache glühend mit ihnen, brachen in das südliche Frankreich ein. 1524 Sie kommen bis Marseille, aber auch sie müssen zurück 1524. Franz I. hat den Krieg auf mehreren Seiten zu halten, gegen Karl V. und Heinrich Vlll., an den Pyrenäen, an den niederländischen Grenzen. Aber noch in dem Jahre 1 524 dringt er doch auch mit einem schönen und starken Heere in Italien ein. Die Franzosen wer-
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