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1. Geschichte der neueren Zeit für höhere Unterrichtsanstalten und zum Selbstunterrichte Gebildeter - S. 232

1839 - Leipzig : Gebhardt & Reisland
232 Zweites Buch. vieldeutiger Artikel, der sagen zu wollen scheint, daß der Herzog von Friedland mit Mecklenburg und dem bstreichischen Lande, welches er empfangen sollte, die großen Dienste, die er leisten würde, noch keinesweges für genugsam belohnt erachte, daß er noch eine andere Stel- lung in dem Reiche, nicht unter, sondern neben dem Kaiser begehrte, eine Stellung, die ebenfalls vorläufig nicht naher bezeichnet wird. Es ist beinahe eben so unbegreiflich, wie Wallenstein diese Dinge begehren, wollen und erwarten, als^ wie der Kaiser sie versprechen konnte. Zwei Dinge mögen indesten dabei als gewiß angesehen wer- den. Der Kaiser erwartete zuerst von Wallenstein ungeheure Erfolge und ungeheure Siege und er glaubte darum den Anforderungen des Mannes unbedingt nachgeben zu müssen. Zweitens war er entschlos- sen, die versprochenen, übergroßen Dinge nicht zu geben, weil er sie nicht geben konnte, ohne sich selbst zu gefährden, vielleicht zu stürzen. Er wollte das Instrument seiner Macht und Größe bei Seite schieben, wenn eres nicht mehr brauchte. Wallenstein hätte wohl Alles dieses gesehen und begriffen, wenn ihn nicht die Sterndeuterei verblendet, wenn er nicht in den Sternen zu lesen geglaubt, daß er zu gar hohen Dingen bestimmt sei. Zuerst erfüllte derselbe seine Versprechungen wohl. Schon am Anfänge des Maimonats 1632 konnte er mit vierzigtausend Strei- tern auftreten und in wenigen Wochen waren die Sachsen aus Böh- men getrieben. Darauf ging Wallenstein aus Böhmen nach Franken, um sich mit dem Heere der Liga zu verbünden. Gustav Adolf hatte am Lech Tilly geschlagen und der alte Feldherr der Liga hatte 1632 16. April 1632 das Leben verlassen. Die Schweden besetzten Mün- chen 17. Mai und wendeten sich darauf ebenfalls nach Franken, als die Trümmer des ligistischen Heeres sich dort mit dem Wallenstein- schen vereinigt. Lange standen sich Gustav Adolf und Wallenstein bei Nürnberg verschanzt entgegen. Der König wollte eine offene Feldschlacht, Wallenstein vermied sie. Gustav Adolf suchte das Wal- 1632 lensteinsche Lager mit stürmenderhand zu nehmen 4. Septbr. 1632, aber es mißlang. Hierauf brach der König auf und bewegte'sich nach Baiern zu. Dieses geschah von ihm jedenfalls, um Wallenstein auf das offene Feld herauszuhaben, damit es zu einer Schlacht komme. Wallenstein aber, der sein Lager in Franken wegen Mangel an Lebensmitteln auch nicht mehr behaupten kann, bricht zwar auch auf, aber wendet sich nach dem Kurfürftenthum Sachsen, also daß die beiden Heere sich von einander entfernen. Der König von Schwe- den aber, der eine Schlacht will, wendet sich auf diese Botschaft um, faßt Wallenstein bei Lützen und schlägt ihn auf das Haupt 1632 16. Novbr. 1632. Es ist die einzige große Schlacht, welche Wal«
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