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1. Geschichte der neueren Zeit für höhere Unterrichtsanstalten und zum Selbstunterrichte Gebildeter - S. 370

1839 - Leipzig : Gebhardt & Reisland
370 Viertes Buch. als arbeiteten Oestreich und England in diesem Kriege mehr für sich selbst als für das Allgemeine und gegen die Principien der französi- schen Revolution, gegen die Macht der Republik. Darum hatte er sich zurückgezogen. Es kann aber wohl auch sein, daß eine tiefere Poli- tik zum Grunde lag. Der Kaiser wollte vielleicht nicht der östreichi- schcn Macht Gelegenheit geben, sich besonders in Italien durch ein zu großes Niederdrücken Frankreichs zu erheben. Bei dem Auftreten des ersten Consuls war es von Bedeutung, daß von den Großmäch- ten des Festlandes Oestreich allein auf dem Kampfplatze geblieben. Der erste Cónsul suchte die Stimmung Pauls 1. gegen Oestreich und England in aller Weise zu unterhalten. Gegen England war der Kaiser erbittert, weil das britische Kabinet die Gelegenheit des Krie- ges benutzte, um den Seehandel der neutralen Machte zu stören. England erklärte damals Alles für Kriegscontrebande, was sich nur dafür erklären ließ, und die neutrale Flagge ward vielfach gehöhnt. Paul I. brachte sogar mit Dänemark, Schweden und Preußen ein Bündniß zur Aufrechterhaltung der Schifffahrt der neutralen Mächte 1800 zusammen 16. Decbr. 1800. Es stand auf dem Puncte, daß hier- über der Krieg zwischen Rußland und England ausbrach. Da ward 1801 Kaiser Paul I. in Petersburg ermordet 24. März 1801. Für den ersten Cónsul aber war die günstige Wendung bereits ein- getreten. Unter seiner Leitung treten die Franzosen wieder auf, wie in jenen glänzenden Jahren 1796 und 1797. In Italien gewann er selbst die Schlacht bei Marengo 14. Juni, in Deutschland Mo- 1800 reau die Schlacht bei Hohenlinden 1., 2., 3. Decbr. 1800. Es mußte von den Hoffnungen geschieden sein, welche die Coalition 1801 gefaßt. Oestreich schloß den Frieden von Lüneville 9. Febr. 1801, in dem der Friede von Campo Formio bestätiget wird. Kaiser Franz 11. muß aber zugleich für das Reich denselben schließen. Das linke Rheinufer wird an Frankreich abgetreten. Also ist der Ruhm und auch die äußere Macht, die durch jene glänzenden Jahre ge- wonnen worden, wieder hergestcllt. Die batavische, die helvetische, die cisalpinischc Republik sind wieder hergestellt. Sie müssen indes- sen ihreverfaffungen nach dem Muster dermutterrepublik umgießen. Die Cisalpina empfing mit dem neuen Namen der italienischen Re- publik den ersten Cónsul als Präsidenten 26. Jan. 1802. Die römische Republik stand, wie schon bemerkt, nicht wieder auf. Auch die parthenopeische nicht, denn der erste Cónsul wollte Ferdinand Iv. schonen, weil Paul 1. von Rußland es also wünschte, und weil die Russen geschont werden mußten, damit sie ruhig blieben. Neapel empfing daher einen billigen Frieden 28. März 1801. Toscana hatte sich Frankreich im Lüneviller Frieden abtreten lassen. Es er- regte Verwundernug, daß der erste Cónsul Toscana als ein Königreich
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