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1. Die deutsche Geschichte - S. 215

1829 - Elberfeld : Büschler
Die salischen Kaiser. 1024—1j25. , 215 wiwiwwvwvtvvvwwwivvwivvvwvwwvivvvwvw v\v\\\v,\%% v\ vwwv der Hauptstadt Wien den Grund legte. Im südlichen Deutsch- land erwarb so der Kaiser das Ucbergewicht. Iw nördlichen da- gegen konnte er keine dauernde Gewalt erlangen ; hier wirkte der von ihm erhobene Erzbischofs Adalbert von Mainz, (früher sein eigner Kanzler, der zu der Gefaugennehmung des Papstes Paschal gerathen hatte, jetzt sein unversöhnlicher Gegner,) am eifrigsten ihm entgegen und reizte einen Fürsten nach dem andern gegen ihn auf. Der Mittelpunkt des Widerstandes war wiederum, wie zu seines Vaters Zeit, Sachsen. Der Kaiser zog im Jahr 1115 mit Heeresmacht in das sächsische Land, allein in der Schlacht am sogenannten Welfe sh o l ze, nicht weit von Eisleben, wurde er von den sächsischen Fürsten gänzlich geschlagen. Ein Zug nach Italien, den er bald darauf unternahm, gab ihm zwar auf kurze Zeit das Ucbergewicht in Rom, zog ihm aber dagegen 1118 den allgemeinen Kirchenbann des neuen Papstes Gelasius zu, den auch dessen Nachfolger Calirt Ii- bestätigte. Hauptgegenstand des Streites war noch immer das Investitur-Recht. Endlich, im Jahr 1122, schlossen beide Partbeien, des langen Streites müde, auf dem Reichstage zu Worms einen feierli- chen Vertrag, in welchem beide etwas nachgaben. Der Kaiser gestattete die freien Wahlen der Bischöfe, und that auf die In- vestitur mit Ring und Stab, als Zeichen der geistlichen Gerichts- barkeit, Verzicht; dagegen sollten die Wahlen in des Königs oder seiner Bevollmächtigten Gegenwart geschehen, er sollte in zweifel- haften Fällen und bei Uneinigkeit der Wählenden den Ausschlag geben, und endlich die Belehnung über die weltlichen Güter mit dem Scepter ertheilen. Nachdem die Urkunden öffentlich verlesen waren, gab der päpstliche Legat dem Kaiser den Friedenskuß und hernach die Kommunion. Die Freude der friedlich Gesinnten über die Ver- söhnung war sehr groß; Alle gingen, wie die Urkunden sagen, mit einem unendlichen Vergnügen auseinander- f Nur noch wenige Jahre regierte Kaiser Heinrich, zwar im Frieden mit der Kirche, aber nicht ohne fortwährende Unruhen im deutschen Reich. Unter Entwürfen, die kaiserliche Macht zu stärken, um jenen Unruhen kräftiger entgegeutreten zu können, starb er unerwartet zu Utrecht 1125 an einem krebsartigen Ge- schwüre, im 44sten Jahre seines Alters. Er starb kinderlos und das salische Kaiserhaus ging mit ihm zu Ende; die meisten seiner Erbgüter kamen an seine Neffen, die Herzöge Friedrich und Kon- rad von Hohenstaufen. — Heinrich hat sich die Liebe seiner Zeit- genossen nicht zu erwerben gewußt; er war herrschsüchtig, hart, ia oft grausam. Auf der andern Seite ist nicht zu läugnen, daß er auch große Eigenschaften besaß, Thätigkeit, Kühnheit, Standhaftigkeit im Unglück, und einen großartigen Sinn; die Behauptung des kaiserlichen Ansehns gegen jeden Feind desselben erschien ihm stets als die große Aufgabe seines Lebens. — Er wurde in Speier neben seinen Ahnherrn begraben.
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