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1. Die deutsche Geschichte - S. 393

1829 - Elberfeld : Büschler
Vorbereitungen zum Kriege. 393 f\w \1 /Yw Wtw 1 W\\ W\ W Vx'wv^.W\\\Va \ Vwaw1\1v11 Richtung ging mebr nach Außen. Es trieb ihn von früh auf ein brennender Ehrgeiz, und hätte nicht das ganze Verhältniß der Zeit ihn immer schärfer vom Kaiser geschieden, so möchte er wohl einen glänzenden Platz unter dessen Freunden und Heerführern eingenommen haben. Nun aber, da ihn das Schicksal an die Spitze der Gegenpartei gebracht hatte, bedachte Philipp mit küh- nem Geiste alle Mittel gegen den Kaiser und besaß darin einen hellen Blick, welcher den des sächsischen Churfürsten bei weitem übertraf. Er hätte schon oft, im günstigen Augenblicke, gar gern die Waffen ergriffen, um sich und seinen Glaubensgenossen die Rechte zu erstreiten, welche ihnen immer nur auf beschränkte Zeit, aus kaiserlicher Gnade, bewilligt wurden; auch wissen wir, wie er schon zweimal, für Ulrich von Würtemberg und gegen den Herzog von Braunschweig, kühn das Wagestück unternommen hatte; allein zu größern Unternehmungen stand ibm immer die Scheu des Churfürsten vor der Verletzung des Gesetzes im Wege, und nur die gemeinschaftliche Gefahr hielt die so verschiedenarti- gen fast widerstrebenden, Gcmüther zusammen. In dem Augen- blicke der Entscheidung mußte die Ungleichheit der Gesinnung nothwendig Verwirrung erzeugen. Dieses war die schwache Seite des schmalkaldischen Bundes; sonst hätte seine Macht, unter guter und einiger Führung voll- kommen hingereicht, sich in gerechter Selbstvertheidigung gegen den Kaiser zu behaupten. Und in diesem Falle war die Weise und die Gesinnung des sächsischen Churfürften sehr löblich. Ohne die Einmischung fremder Herrscher, welche den Deutschen immer verderblich gewesen ist; mit Ehrfurcht vor der kaiserlichen Maje- stät, so lange diese selbst in den Schranken des Rechts blieb; ohne die unedle Hülfe listiger Staatsklugheit, welche die Wahrheit nur in sofern ehrt, als sie mit dem Vortheil zusammenstimmt: gerade und offen, hätte die ganze protestantische Parthei für ihre Glau- bensfreiheit die Waffen mit Erfolg führen können. Allein, wie im Innern des schmalkaldischen Bundes, so fehlte ihr im Gan- zen die Einheit. Mehrere ihrer bedeutendern Fürsten hatten sich dem Bunde nicht angeschlossen, und vermehrten sogar die Macht des Kaisers. Der junge Herzog Moritz von Sachsen obwohl selbst Protestant und Vetter des Churfürsten, so wie Eidam des Landgrafen Philipp, war in heimlichem Einverständniß mit Kai- ser Karl, der brandenburgsche Markgraf Johann von Küstrin trennte sich vom schmalkaldischen Bunde, und der Markgraf A t- brecht von Baireuth trat sogar offenbar in des Kaisers Dienste. Der Herzog Moritz gehörte zu den ausgezeichnetsten Männern sein * Zeit. Jung, rasch und kübn, besaß er doch schon den Scharfblick des reiferen Alters in Ucbcrschauung der Verhältnisse und im Bilden seiner Entwürfe. Auch sein Aeußeres zeigte den vollendeten Mann; die Augen waren flammend und durchdrin- gend, und in seinem braunen Gesichte alle Züge des Helden. Selbst der Kaiser Karl, der die Deutschen seinen Südländern
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