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1. Die deutsche Geschichte - S. 445

1829 - Elberfeld : Büschler
Dreißigjähriger Krieg. 445 Ivvuvvvvvvvvvvuvvvvuvvwivviwivuvvux vavvwivvvvvvvvvyvvwivwv ßen zu führen gedachte, diese Verlegenheit durch eigne Kräfte zu lösen. Albrecht von Wallenftein, eigentlichwaldstcin, war aus einem edlen, böhmischen Geschlechte entsprossen, und 1583 zu Prag von lutherischen Eltern geboren; später war er zur katholischen Religion übergetreten. Sein feuriger, rastloser Geist batte ihn von Kindheit an in vielen menschlichen Verhältnissen und in den Ländern Europa's Herumgetrieben , und mit Erfah- rungen und Kenntnissen gerüstet ging er in die Dienste des öst- reichschen Hauses. Ein unbegränzter Ehrgeiz füllte seine Seele, und er fühlte in sich die Kraft, ein ganzes Zeitalter mit sich fortzureißen. Darum hielt er das Größte nicht für unerreichbar. — Ein geheimnißvoller Zug seiner Natur führte ihn zu der ge, fährlichcn Wissenschaft der Astrologie die damals das ganze Zeit- alter, und selbst große Männer, wie Keppler, beschäftigte; seine Seele verlor sich in ihren dunklen Jrrgängen; aber so viel las er mit der größten Gewißheit in den Sternen, weil er es in seiner eignen Brust trug, daß er zu etwas Außerordentlichem bestimmt sey. Er schloß sich an den Erzherzog Ferdinand an, in welchem er den festen und entschiedenen Charakter erkannte, und zog ihm 1617 mit 200, auf eigene Kosten geworbenen Reutern in einem Kriege gegen Venedig zu Hülfe. Zur Belohnung verschaffte ihm Ferdinand die Stelle eines Obersten der Landesmiliz in Mähren. Während der böhmischen Unruhen half er Wien gegen die Böh- men decken, focht gegen Bethlen Gabor von Siebenbürgen, der auf die Krone Ungarns Anspruch machte, und befehligte'ein besonderes Corps, während Maximilian von Baiern die Schlacht auf dem weißen Berge bei Prag gewann. Nach dieser Schlacht focht er wieder gegen Bcthlen, gegen welchen die tapfern kaiser- lichen Feldherren Dampierre und Boucquoie gefallen waren, schlug ihn zurück und nöthigte ihn zum Frieden und zur Entsa- gung der ungarschen Krone. Für solche Verdienste und zugleich zur Entschädigung für die Verwüstung seiner Güter in diesem Kriege, erhielt Wallenstein die Herrschaft Friedland in Böh- men, und mit ihr den Fürsten- und später den Herzogs- Namen. —' Darnach, während Tilly an der Spitze des liguisti- schen Heeres im Reiche befehligte, hatte er still sinnend auf seinen Gütern gesessen, ungeduldig, daß ein Krieg ohne ihn geführt werde; jetzt, als der Kaiser ein eigenes Heer aufstellen wollte, erbot er sich ein solches, fast ohne Kosten für den Kaiser, zu- sammenzubringcn. Nur bedang er sich den unumschränkten Ober- befehl mit der Vollmacht aus, alle Anführerstellen allein vergeben zu dürfen, und nicht etwa ein Heer von 20,000, sondern von 50,000 Mann zu werben; ein solches, meinte er, werde sich schon selbst zu ernähren wissen. Er erhielt die Vollmacht und in wenigen Monaten war ein ansehnliches Heer versammelt; solche Gewalt hatte damals schon
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