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1. Die deutsche Geschichte - S. 450

1829 - Elberfeld : Büschler
450 Vi. Ztr. Karl V. bis zum weftph. Frieden. 1520—1648. #%/1/\'%/V*/Vww%'W%/W%/V%.'\/%/\/W1/W%,Wwwvww%íwvw*''W%/\/Ww%/\/Vww%/V1iv1l/* den Protestanten von Seiten der Ligue noch größere Gefahr zu drohen, als von der des Kaisers. 108. Wallensteins Abdankung. 1630. Die nächsten und lautesten Klagen jedoch, die von beiden Seiten erhoben wurden, und endlich mit unausw eichbarer Ge- walt auch des Kaisers Ohr trafen, waren über die unerträgliche Tyrannei des Wallensteinischen Heeres. Es verschonte weder be- freundete, noch feindliche, weder katholische noch protestantische Gegenden. Des Kaisers eigener Bruder Leopold machte diesem in einem Briefe die schauderhafteste Schilderung von dem Gelder- pressen der Befehlshaber, und dem Brennen , Morden und allen Schandthaten der Gemeinen gegen die friedlichen Einwohner. Solche Zeugnisse überwogen die Vertheidigung, welche Wallen- steins Freunde bisher mit Glück geführt hatten; und auf dem Churfürstentage zu Regensburg endlich, im Februar 1630, strömte eine noch größere Fluth von Klagen auf den Kai- ser ein. Die kaiserlichen Krieger, so klagten die pommerscben Ge- sandten, seyen als Freunde in Pommern ausgenommen, und dennoch hätten ste allein im Fürstenthum Stettin 10 Millionen an Brandschatzungen beigetrieben. Sieben pommersche Städte seyen durch ihren Muthwillen in Asche gelegt und ganze Land- striche verödet. Jeder kaiserliche Rittmeister lebe fürstlicher als der Herzog Bogislav. Dabei würden die Wirthe der Krieger täglich gemißhandelt, Menschen gemordet, und ihre Körper den Hunden vorgeworfen, und es sey fast kein Gräuel mehr zu denken, den sie nicht übten. Viele der verarmten Bürger ent- leibten sich selbst, um dem Schmerze und der Verzweiflung des Hungertodes zu entfliehen. Solche Schilderungen zeigen die Kriegsweise dieser geworbenen Schaaren und führen uns das unsägliche Elend jener Zeiten vor Augen. Sie waren wohl nicht übertrieben. Ernst von Mans- feld, der Erfinder dieser Kriegsführung, legt selbst Zeugniß da- von ab in einer Vertheidigung gegen ähnliche Beschuldigungen über die Ausschweifungen seines Heeres. „Wenn den Kriegern ihr Sold nicht wird, sagt er, so sind ste in keiner Kriegsdisciplin zu halten. Sie können ja wie auch ihre Pferde nicht von der Luft leben, und was sie antragen, seyen es Waffen oder Klei- dung, zerreißt und verbricht. Da nehmen ste es denn wo sie es finden, und zwar nicht nach dem Maaße dessen was man ihnen schuldig ist; denn sie zählen's nicht, so wiegen sie es auch nicht. Und wenn man ihnen also einmal das Thor öffnet, so rennen ste auf dem Plan ihrer Unbändigkeit immer fort; da hilft kein Zaum mehr und keine Schranke. Sie nehmen alles, ste zwingen alles, schlagen und zerschlagen alles, was ihnen Widerstand lei- sten will. In Summa, da ist keine Unordnung noch Unwesen zu erdenken, das sie nicht anstiften; denn durch die unterschied-
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