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1. Die deutsche Geschichte - S. 462

1829 - Elberfeld : Büschler
462 Vi. Ztr. Karl V. bis zum westph. Frieden. '1520 — 1648. Vw/V% Vv1wil\ W^Wfc/Www V^1 V'vy'v t/W. W/Vvwvw V%/Ww Wvwwtk/V Www zu, denn sie hatte immer zu Glück und Beute geführt; und es war in dieser stürmischen Zeit leichter, im Kriege sein Besteben zu finden, als in der Werkstatt oder hinter dem Pfluge. Ein wallensteinischer schwerer Reiter erhielt 9 Gulden monatlichen Sold, der leichte sechs, der zu Fuß diente vier, außer der täg- lichen Kost an Fleisch, Brodt und Wein. — Schon im März des Jahres 1632 waren die 30,000 Mann zusammen; aber auch nur der, der sie geworben, vermochte sie zu führen. Das fühlte der Kaiser wohl, und ließ sich zu der unglaublichen Demüthigung herab, sich von Wallenstein folgende Bedingungen vorschreiben zu lassen: der Herzog von Friedland, Generallissimus des Kaisers, des ganzen Erzbauses und der Krone Spanien, erhält den Ober- befehl ohne alle Einschränkung; der Kaiser darf nie bei dem Heere selbst erscheinen; zur Gewißheit seiner verdienten Belohnung er- hält der Herzog ein östreichisches Erbland als 'Unterpfand, und dazu das Recht, allein über die Eroberungen im Reiche frei zu schalten, und allein Begnadigungen zu ertheilen. Beim Frie- den soll ihm Mecklenburg oder eine andere Entschädigung zuge- sichert werden, und während des Kriegs im Rothfall alle kaiser- lichen Erbländer offen stehen." Mit solcher, fast kaiserlichen, Gewalt ausgerüstet, trat Wal- lcnstein von Neuem auf den Schauplatz, vermehrte sein Heer bis auf 40,000 Mann, eroberte Prag schon im April dieses Jahres 1632 wieder und trieb die Sachsen mit leichter Mühe aus Böhmen. Das Lager bei Nürnberg. — Der, in seinem Lande hart bedrängte Churfürst von Baiern wandte sich mit den drin- gensten Bitten um Hülfe an Wallenstein; dieser, der sich an sei- ner Noth und Demüthigung zu weiden schien, zögerte lange; endlich, da der Chursürst sich unbedingt allen seinen Befehlen in Führung des Krieges zu unterwerfen versprach, lud er ihn zur Vereinigung nach Eger ein, um von da aus gegen Nürnberg, einen der wichtigsten Waffenplätze des Königs zu ziehen. Aber Gustav, der die Absicht merkte:, kam ihm zuvor und erschien un- vermutbet mit seinem Heere bei der Stadt, verschanzte sie mit Hülfe der für ihn begeisterten Einwohner, deren Jünglinge sein Heer vermehrten, und erwartete den Feind. Dieser zog heran, und verschanzte sich gleichfalls auf den Höhen von Zirndorf und Altenberg, im Angesichte des schwedischen Lagers. Beide Gegner batten den Plan, einander durch Mangel und Notb aus der fe- sten Stellung zu vertreiben; eilf Wochen lagen sie einander ge- genüber, und keiner wollte weichen. Aber die Noth des ganzen umliegenden Landes war sehr groß, es war Alles weit und breit ausgezehrt und fast verödet. In Wallensteins Lager waren, au- ßer dem großen Heere, an 15000 Troßbubcn und Bediente, und eben so viele Weiber, weil er ihnen erlaubte, ihren Männern nachzuziehen, und 30,000 Pferde, welche größtentheils zum Fort- bringen des unendlichen Gepäckes gebraucht wurden. Tie Verwil- derung dieser Menschenmenge stieg mit jedem Tage, denn sie lebte
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