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1. Die deutsche Geschichte - S. 491

1829 - Elberfeld : Büschler
Die Türken vor Wien. 1683. 401 \\U'uv\\lvvlu\^Vvvvlv\U\t Wuuvuuwviuwvuuwvvivuw Sommer ins Feld zu rücken pflegten, waren schon im Winter aufgebrochen und gingen den 12. Juni über die Essecker Brücke. Das deutsche und kaiserliche Heer wurde in Eile bei Preßburg gemustert; es fanden stch nur 22,000 zu Fuß und 11,000 zu Pferde, und der Türken waren mehr den 200,000. Diese hiel- ten sich mit keiner Belagerung in Ungarn auf, worauf man ge- rechnet batte, sondern zogen gerades Weges auf Wien. Bestür- zung und Angst erfüllten die Stadt. Der Kaiser mit seinem Hofe flüchtete nach Linz; viele Einwohner folgten; die andern aber, nachdem der erste Schrecken vorüber war, waffneten sich zur Ge- genwehr, und die Langsamkeit der Türken, die sich mit der Plün- derung der Oerter und Landschlösser umher aufhielten, verstattete dem Herzog von Lothringen, 12,000 Mann als Besatzung in die Stadt zu werfen. Dem Zuge des türkischen Heeres durfte er sich mit seiner kleinen Schaar nicht in den Weg stellen, er zog seitwärts und erwartete den polnischen König. Der Graf Rüdiger vonstahrenberg war vomkriegs- rathe zum Befehlshaber der Stadt ernannt; er zeigte sich wacker und rüstig, und that Alles, dieselbe in der Eile so gut als mög- lich in Verthcidiguugsstand zu setzen; wer nur arbeiten oder die Waffen führen konnte, half. Am 14. Juli erschien der Vezier mit seinem unermeßlichen Heere vor der Stadt, es breitete sich in einem Umfange von 6 Stunden um dieselbe aus. Nach zweien Tagen schon eröffnete er die Laufgräben, bald ertönte der furcht- bare Donner des Geschützes, und' vor allem wühlten die Feinde in Minen unter der Erde, um Basteien und Stücke der Mauer irr die Luft zu sprengen und durch die Lücken in die große Stadt zu dringen, in der sie eine unendliche Beute zu finden hofften. Allein die Vertbeidiger hielten sich tapfer; was niedergeworfen war, wurde in der Nacht wieder ausgcbessert, jeder Schritt wurde auf das hartnäckigste verfochten, und so vereinigte sich die ganze Hartnäckigkeit des Angriffs und der Verthcidigung. Der Haupt-Kampfplatz war die Löbelbastei, an welcher wenige Erd- schollen seyn mogten, welche nicht mit dem Blute eines Freundes oder Feindes benetzt wurden. Dennoch gewannen die Türken nach und nach mehr Raum; Ende August batten sie sich schon in dem Stadtgraben festgesetzt, und am 4. September ließen sie eine Mine unter der Burgbastei springen. Die halbe Stadt erzitterte davon, die Bastei selbst wurde auf eine Länge von fünf Klaftern von einander gerissen. Die Lücke war so groß, daß die Feinde Sturm laufen konnten; sie wurden zurückgeschlagen; sic stürmten an den folgenden Tagen mit neuer Wutb; noch hielt die Tapfer- keit der Besatzung Stand. Am 10. sprang die letzte Mine unter der Burgbaftei und der Riß wurde so groß, daß mehrere Feinde neben einander hindurch dringen konnten. Die Gefahr war aufs Höchste gestiegen, die Besatzung war durch Gefechte, durch Krank- heiten und die täglichen Arbeiten zusammengcschmolzen, der Graf Stahrcnberg hatte schon Boten auf Boten an den Herzog von
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