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1. Die deutsche Geschichte - S. 500

1829 - Elberfeld : Büschler
500 Vii. Ztr. Vom westph. Fried, bis jetzt. 1648 — 1829. V\^\W\V'i\'V1 Vií\V\V\1\V1\\Ívví\\1\Vv\V\V11\V1vv'\Vv1\\'I\Ví\Vi/\V'\V^ ßen Versammlung des Hofes erklärte er seinen Enkel zum König von Spanien und beiden Indien. Als er, den Prinzen an der Hand, aus seinem Kabinette trat, so sprach er wie ein franzö- sischer Schriftsteller sich ausdrückt, mit der Miene eines Herrn des Weltalls: „Meine Herren, sie sehen hier den König von Spa- nien. Die Natur hat ihn dazu gemacht, der verstorbene König hat ihn ernannt, das Volk wünscht ihn, und Ich willige ein." Dieses war das Losungswort zu dem neuen furchtbaren Kampfe in Europa. — Deutschland war leider in sich selbst getheilt; Preu- ßen, Hannover, Pfalz und einige andere waren von Anfang an für den Kaiser; der Churfürst Maximilian Emanuel vonbaiern, zugleich Statthalter der spanischen Niederlande, war auf franzö- sischer Seite, und Ludwig batte ihm, seiner Ansprüche auf die spanische Erbschaft wegen, schon insgeheim die Niederlande ver- sprochen; ob im Ernst, mag schwer zu entscbeiden seyn. Der Bruder des Churfürstender Cburfürst von Köln, folgte seinem Bruder und nahm französische Truppen in sein Land auf, „zum Vesten und zur Erhaltung der Ruhe des deutschen Reiches (!)" wie es in den öffentlichen Erklärungen lautete. Anfang des Krieges 170j. Prinz Eugen. — Der Kaiser Leopold beschloß, ohne Verzug ein Heer nach Italien zu senden, die dortigen spanischen Länder Mayland und Neapel in Besitz zu nehmen. Zum Anführer derselben bestimmte er den Prinzen Franz Eugen von Savoyen, einen der ersten Feldherrn und Staatsmänner seiner Zeit, so wie der ganzen Ge- schichte. Er stammte- aus einer Seitenlinie des savoyschen Hau- ses her und war in feiner Jugend zum geistlichen Stande be- stimmt; aber sein Geist zog ihn zu der Betrachtung der Geschichte und ihrer großen Muster, und sie wieder trieben ihn in den raschen Strom des thätigen Lebens, wo die Kraft sich erprobt und dem nach Ruhme begierigen Manne der Lorbeer winkt. Als zwanzigjähriger Jüngling bot er seine Dienste dem König Ludwig an; dieser, der ihn wegen seiner Kleinheit nicht der Beachtung werth fand, wies ihn ab, und rieth ihm, im geistlichen Stande zu bleiben. Eugen wandte sich nach Ocstreich, wo der Türken- krieg ihm eine Bahn zu öffnen schien, und zeichnete sich bald so sehr aus, daß der Kaiser ihn; nach der Befreiung von Wien 1683, wobei er tapfer mitgefochten hatte, ein Reuter-Regiment verlieh. Der Herzog Karl von Lothringen erkannte den Helden schon da- mals in ihm und sagte es voraus, was er dem Kaiserhause einst seyn werde. Leopold ernannte ihn 1693 zum Feldmarschall, und nun hätte ihn der König Ludwig gern wieder für sich gewonnen; er ließ ihm die Statthalterschaft von Champagne und die Wurde eines Marschalls von Frankreich anbietcu; aber Eugen antwortete dem Abgeordneten: „Sagen Sie Ihrem Könige, daß ich kai- serlicher Feldmarschall bin, welches eben so viel werth ist, als der französische Marschallsstab."— Eugen war darin als Feld- herr so groß, daß er mit seinem Geiste sowohl das Große als
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