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1. Die deutsche Geschichte - S. 504

1829 - Elberfeld : Büschler
504 Vii, 3fr. Dom westph. Fried, bis jetzt. 1648 — 1829. W*‘Ww\/Vw* Wv'vwwyw* Uliluwvwl Vh Vh \W w/w.^ Da warf der Churfürst die Feder aus der Hand und Unterzeich- nete nicht. Der Marschall kam, aber zugleich mit ihm Eugen, der ihm gefolgt war und nun zu Marlborough stieß. Den alten unbiegsamen Prinzen von Baden sendeten sie zur Belagerung von Ingolstadt ab, damit er ihnen den Schlachttag nicht verderbe; mit dem bescheidenen Eugen dagegen focht der englische Heerfüh- rer gern zusammen, weil dieser für das Gelingen der Sache dem eigenen Ruhme willig entsagte. Am 12. August standen beide Feldherrn den Franzosen und Baiern bei dem. Flecken Hochstädt gegenüber; und am 13. be- gannen sie die Schlacht. Die Feinde hatten die größere Zahl und eine, durch Moräste sehr gut gedeckte, Stellung. Marlbo- rough führte den rechten Flügel, der aus Engländern und Hes- sen bestand, gegen die Franzosen, Eugen den linken gegen die Baiern. Die Schlacht war eine der heftigsten, und mehrmals wurden die Angreifenden durch das furchtbarste Feuer des Ge- schützes zurückgeworfen; endlich benutzte der Herzog einen Au- genblick der Unordnung und drang in die Franzosen ein; nun flohen sie, und der Chnrfürst, als er ihre Flucht sab, wich mit den Seinigen auch zurück. 28 Bataillone und 12 Geschwader Fran- zosen versuchten noch, sich im Dorfe Blindheim zu behaupten; sie wurden aber eiugeschlossen und gezwungen, sich zu Gefange- nen zu ergeben. Es war ein großer Sieg; 20,000 Franzosen und Baiern lagen auf dem Schlachtfelde, 15,200 waren gefan- gen, und unter diesen der Marschall Tallard selbst, mit seinem Sobne und 818 Offizieren. An Beute hatten die Sieger eine reiche Kriegskasse gewonnen, 117 Kanonen, 24 Mörser, und 300 Feldzeichen; überdieß 5000 Wagen,. 3600 Gezelte, und 2 Schiffbrücken. — Don diesem Tage an tönte Marlborougbs Na- me in Liedern durch ganz Deutschland; der Kaiser ernannte ihn zum Reichsfürsten. Der Churfürst von Baiern sab sich gezwungen, mit den Fran- zosen über den Rhein zu geben; sein Land wurde von den Kai- serlichen besetzt, und seine Gemahlin behielt zu ihrem Unterhalte nur die Stadt und das Rentamt München. — So unglücklich endigte für ihn dieser Feldzug von 1704. Im folgenden Jahre 1705 starb der Kaiser Leopold I. an der Brustwassersucht, wenig betrauert von den Seinigen; denn die Leutseligkeit, womit die Fürsten so leicht die Herzen derer ge- winnen, welche um sie sind, besaß er nicht. Das Hervorste- chendste in seinem Wesen war ein strenge Gottesfurcht, aber eine solche, welche ihn von dem Willen seiner Geistlichen ganz abhän- gig machte und gegen Andersdenkende in Unduldsamkeit ausartete. Sonst war er gewissenhaft und sehr mildthatig gegen Arme, letz- teres doch mit Schwäche, so daß der gröbste Mißbrauch damit getrieben wurde. So schweren Zeiten, wie er erlebte, und ei- nem Gegner, wie Ludwig Xiv., war Leopold nicht gewachsen. Ihm folgte sein ältester Sohn:
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