1829 -
Elberfeld
: Büschler
- Autor: Kohlrausch, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
524 Vit. Zcitr. Nom westph. Fried, bis jetzt. 1648—1829.
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ten Schlesischen Krieg beschloß, und Preußen von Neuem im
Besitze Schlesiens bestätigte.
128. Franz I. deutscher Kaiser. 1745 — 1765.
Mit dem Sobne des verstorbenen Kaisers Karls Vh. batte
Maria Theresia schon im Anfänge dieses Jahres 1745 einen fried-
lichen Vertrag zu Füssen abgeschlossen, durch welchen Maxi-
milian Joseph sein Churfürstenthum wieder erhielt und dagegen
für sich und seine Nachkommen allen Ansprüchen auf die östrei-
chischen Erblande entsagte; auch versprach er, dem Großherzog
Franz von Toskana, Maria Theresiens Gemahle, seine
Stimme zur Kaiserwahl zu geben. Indem auch die übrigen
Churfürsten, außer dem von der Pfalz und Friedrich Ii., ihre
Stimmen dazu gaben, wurde Franz I. am 13. September 1745
zu Frankfurt gewählt, und am 4. Oktober gekrönt. In dem
Frieden zu Dresden erkannte ihn auch der König von Preußen
förmlich an.
Der Friede zu Aachen. 1748. — Mit Frankreich dauerte
der Krieg noch einige Jahre fort, ohne Glück für Oestreich; denn
seit der berühmte Marschall von Sachsen das französische Heer be-
fehligte, gewann dasselbe immer mehr Raum in den Niederlan-
den. Dieser Feldherr schlug die Oestreicher zweimal im Jahre 1745
bei Fönten oi und bei Naucour, und nahm außer den öst-
reichischen Niederlanden auch das holländische Flandern ein. Da-
durch wurde die Neigung zum Frieden immer vorherrschend, und
im April 1748 versammelten sich die Gesandten zu Aachen.
Der Friede kam im Laufe des Sommers seinem Schlüsse immer
näher und erfolgte am 18. Oktober. Oestreich gab in Italien
einige Landschaften an Don Phillip, den jüngsten Sohn des
Königs von Spanien ab; Frankreich gewann aber für die groß-
ßen Opfer an Menschen und Geld, die es in diesem Kriege auf-
gewendet, nichts, und mnßte das Haus Oestreich, das es zu
Grunde richten wollte, von Neuem gesichert und im Besitze der
Kaiserwürde sehen.
Kurze Ruhe von 1748 — 1756. — Der achtjährige Zeit-
raum, der nach dem Aachener Frieden bis zu einem neuen
Kriegs-Ungewitter den Ländern Europas gestattet war, erweckte
in ihnen doch nicht das Gefühl eines festen, sicheren Wohlseins;
vielmehr blieb Alles gespannt, neuer Erschütterungen gewärtig,
unruhig und furchtsam. Denn es war nur zu deutlich, daß die
feindlich aufgeregten Kräfte noch nicht wieder ihr Gleichgewicht
gefunden, sondern nur einen Stillstand gemacht hatten, um bald
wieder gegen einander aufzustehn. Die Kaiserin Königin konnte
das verlorne Schlesien nicht verschmerzen, und fühlte ihren Ver-
lust um so härter, als sie erfahren mußte, daß der König von
Preußen, durch eine zweckmäßige Behandlung, die Einkünfte die-
ses schönen Landes zu verdoppeln gewußt hatte; Friedrichs Auge