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1. Die deutsche Geschichte - S. 544

1829 - Elberfeld : Büschler
544 Vh. Zeitr. Vom westph. Fried, bis jetzt. 1648—1829. der alten und erfahrenen bald mit dem rauhen Leben des Feld- lagers bekannt wurden. Bei der Starke der östreichischen Heere war, der blutigen Schlachten ungeachtet, doch ein beträchtlicher Kern alter Krieger übrig geblieben. In Friedrichs kleinerem Heere dagegen, welches, bald mit Oeftreichern, bald Russen, Fran- zosen, Schweden und Reichsvölkern kämpfen mußte, war die Zahl derer, die das Schwerdt und die Krankheiten übrig gelassen hatten, sehr gering; es bestand größtentheils aus Neugeworbenen. Und so schnell auch die Landeskiuder, die oft noch im Knaben- alter in die Reihen traten, den Geist und die Ebre des Krieges in sich aufnahmen, ja oft die alten in kühner Verachtung der Gefahr übertrafen, so war doch ihre Zahl zu klein gegen die, aus Sachsen, Anhalt, Mecklenburg Ausgehobenen und die vielen Geworbenen aller Nationen, die größtentheils aus Ueberläufern bestanden. So wendete sich wenn auch die Zahl hergestellt wurde, das Verhältniß der inneren Tüchtigkeit des Heeres immer mehr zum Nachtbeile des Königs Friedrich. Und seinem eigenen, so wie dem sächsischen und Mecklenburg-schwerinischen Lande, wur- den durch die drückenden Abgaben und das Ausheber» der jungen Mannschaft fast unheilbare Wunden geschlagen. Der Herzog von Mecklenburg war so unvorsichtig gewesen, auf dem Regensburger Reichstage sich an die Spitze der Fürsten zu stellen, welche Frie- drich am heftigsten anklagten und die Reichsacht über ihn aus- sprechen wollten; dafür wurde sein Land wie ein feindliches mit harter Strenge behandelt. Zu der Acht gegen den König kam es nicht; denn da dieselbe Strenge gegen den Churfürsten von Han- nover nöthig gewesen wäre, so widersetzten sich die meisten evan- gelischen Reichsstände der Verurteilung zweier ihrer bedeutendsten Glieder. Ueberdieß war dieses, in alter Zeit mit Schwerdtes- Schärfe schneidende, Wort nun leider schon lange ein leeres und nnkraftiges geworden, welches ausgesprochen die Auflösung des deutschen Reichsverbandes nur noch schmählicher an den Tag ge- bracht hätte. Viel wesentlicher, als durch das Aussprechen der Reichsacht geschehen wäre, wirkte Maria Theresia gegen den König durch den Ernst, welchen sie bei den Herrschern von Frankreich und Rußland für die Fortsetzung des Krieges zu erhalten wußte. Die russische Kaiserin, um den Flecken der Zorndorfer Schlacht aus- zutilgen, sendete neue Schaaren und in dem General S o ltik ow einen neuen tapfern Feldherrn. In Paris aber war der bisherige französische Gesandte in Wien, der Herzog von Choiseul, eine Haupttriebfeder des Krieges gegen Friedrich, erster Minister ge- worden, und bot noch einmal die Kräfte Frankreichs auf, um den Besitz von Westphalen, Hannover und Hessen mit Ueber- macht zu erzwingen. Diesen Ländern war ein hartes Schicksal bereitet, wenn die Absicht gelang; an Hannover wollte Frank- reich Rache nehmen für die großen Verluste, die es auf dem Meere und jenseits der Meere durch England erlitt. Durch glor-
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