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1. Die deutsche Geschichte - S. 566

1829 - Elberfeld : Büschler
566 Vii. Ztr. Vom westph Fried, bis jetzt. 1648—3829. Hvivv? Uwv\ Vl\ \^> und an die Stelle der Milde und Innigkeit war das kecke, schnei, dende Wort getreten. Am meisten aber verrieth sich der Dünkel der Zeit darin, daß sie sich von ihren eigenen Lebenswurzeln trennte und die Werke ihrer Vater verachtete. Aber schon in jener Zeit erkannten Einzelne das Rechte und Wahre und erhoben ihre Stimme. Es dürfen in der Welt der Kunst nur die Namen Lessing, Kloppstock und Göthe ge- nannt werden; sic waren die Begründer einer innigeren Zeit. Viele schloffen sich an sie an, und es erhob sich ein Widerstand des Geistes gegen das Fortschreiten der sinnlichen Betrachtungs- weise der Welt. Von Seiten der Wissenschaft traten bald auch Kant, Fichte und Jakobi auf den Kampfplatz; und aus solchen Anfängen erwuchs nach und nach das gewaltige Treiben der Geister, welches große Dinge vollbracht, und größere vor- bereitet hat. t Dem König Friedrich blieb dieses Erwachen des deutschen Geistes verborgen; wie auf einer Insel, einsam abgeschlossen, lebte er in der Welt der französischen Bildung, und die Wellen des neuen, lebendigen Stromes brachen sich, ihm unbemerkt, an den Schranken,^ die ihn umschlossen hielten. Sein Beispiel aber, in der Ueberschatzung des Fremden, riß die höheren Stande noch tiefer in dieses Uebel der Zeit hinein, so wie seine Regierungs- weise den andern Herrschern zum Vorbilde geworden war. Meh- rere derselben wollten, gleich ihm, durchaus selbst regieren, ohne seines Geistes Ueberlegenheit zu besitzen, und scheiterten, bei übri- gens gutem Willen, in ihrer Bahn. Zu diesen gehören vorzüg- lich: Peter m. von Rußland, Gustav Iii. von Schweden, und Kaiser Joseph Ii. 136. Kaiser Joseph H. 1756 — 1790. Er folgte jeinem Vater Franz I-, von welchem als Kaiser wenig zu erwähnen ist. Der Sohn brannte von desto heißerer Begierde, große Veränderungen hervorzubringen, Altes in Neues umzugestalten, und die ausgezeichnete Kraft, dieser von der Natur empfangen hatte, zur Umwandlung seiner Länder anzu- wenden. Allein so lange seine Mutter Maria Theresia lebte, bis zu dem Jahre 1780, war er durch ihren Willen vielfach gebun- den; die kluge, immer thätige Fürstin konnte ohne Theilnahme an der Regierung nicht leben, und die kindliche Pflicht gebot dem Sohne, ihren Willen vor dem Seinigen gelten zu lassen. In die Zeit bis zu dem genannten Jahre fallen noch einige Be- gebenheiten, welche auf die Entwickelung der letzten Jahrzehnde von großer Wichtigkeit gewesen sind. 1. Die erste Theilung Polens. 1773. — Im Jahr 1765 war August Hi. gestorben, und batte nur einen minderjäh- rigen Enkel hinterlassen; der polnische Thron, den das sächsische Haus 66 Jahre besessen hatte, ging chm jetzt verloren. Rußland
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