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1. Die deutsche Geschichte - S. 604

1829 - Elberfeld : Büschler
604 Vii. Zlr. Vom westph. Fried, bis jetzt. 1648 — 1829. v\ 1\ \ Vivuwuvu iwvvv Uvvvvvw ivww V\ \ U\ llt Vw il\ Vw wv Vw vvi cbischen Landes zu rächen. — In diesem Augenblicke schloß der Kaiser Franz den Waffenstillstand, und zeigte die unbedingte Nei- gung zum Frieden; das Unglück seiner Länder betrübte ihn zu sehr, und er wähnte damals noch, ein Friede mit diesem Gegner, durch große Opfer erkauft, könne Bestand haben; als wenn Opfer deffcn Lust nach dem Ganzen zu stillen vermogtcn! Der preußische Abgeordnete, der Graf von Haugwitz, der gesendet war, das Gesetz des Friedens vorzuschreibcn, oder Krieg zu verkündigen, sah sich durch Oestreichs Abfall in große Verle- genheit gesetzt, und hielt es für angemessen, statt des drohenden Wortes, welches ihm der König mitgegeben, in sanfter, friedli- cher Weise zu reden. Und der französische Bericht pries „die Weisheit Preußens, welches nie einen biederer» und und unei- gennützigeren Freund gehabt habe, als Frankreich. Uebrigens hänge das französische Volk von niemand ab, und 150,000 Feinde mehr würden den Kampf nur um etwas verlängert haben!" — Solche Sprache hätte der preußische Abgeordnete besser verstehen und Preußens Würde fühlend, auf frischer That, da Oestreichs Friede noch nicht geschlossen war, tbun sollen, was sein König ihm befohlen hatte, und ein halbes Iabr nachher dennoch zu thun sich entschloß. Vielleicht mogte Oestreich, wenn es Preußens Ernst sab, einen längeren Krieg dem schmählichen Frieden vor- ziehen. Statt dessen Unterzeichnete Haugwitz, ohne Vollmacht, den Vergleich zu Wien, wodurch Preußen Anspach an Baiern, Neuschatel und Cleve an Frankreich abtrat, und dafür Han- nover erhalten sollte, worauf England keinesweges Verzicht ge- leistet hatte. So streute Napoleon den Saamen der Zwietracht zwischen Preußen und England aus, wohl wissend, daß beide durch Verbindung mit einander stark waren. Fünf Tage nach diesem Vertrage schloß Oestreich den Fr i e- d cn zu Preß bürg, den 25. Dezember 1805. Durch diesen Frieden, der alle bisherigen an Härte übertraf, verlor Oestreich 1000 □ Meilen Landes und an 3 Millionen Unterthanen, und zwar von den besten, die es besaß. Das treue Tyrol, welches noch in diesem Kriege seine Anhänglichkeit an das östreickusche Haus trefflich bewiesen batte, mußte nebst Burgau, Eichstädt, einem Tbeil von Passau, Voralberg und anderen Besitzungen Vorderöstereichs an Baiern; was Oestreich in Schwaben besaß, an W ü r t e m b e r g und Baden, Venedig an das Königreich Italien abgetreten werden. Dagegen erhielt Oestreich einen geringen Ersatz durch Salzburg, und der Cburfürst von Salz- burg wurde aus dem Lande, das er eben erhalten, nach Würz- burg verpflanzt, welches Baiern abtrat. — Die Länder mit ihren Bewohnern wurden als eine Waarc betrachtet, welche ans der Hand des Einen in die des Andern übergehen könne, wie der Markt es eben mit sich bringe. So wollte es die Lehre des Despotismus, damit Liebe und Anhänglichkeit für die alten Für- srcnhäuser^entwurzclt, das Gemüth zu Eis erkältet, das Menjch-
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