1827 -
Erlangen
: Heyder
- Autor: Böttiger, Carl Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
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Ansehen erhielt. Alles dies weifet die Geschichte nur
sparsam nach, aber es muß fast so gewesen sein.
So werden uns nur einige Erfindungen der frühe-
sten Zeit, z. B. der Saiteninstrumente durch Jubal,
der Kunst Metalle zu bearbeiten durch T u b a l, nanr»
Haft gemacht, die aber schon manches vorhergegangene
voraussetzen. Die ersten Erfindungen müssen die näch-
sten Dedürfnisse der Menschen befriedigt haben; und
diese sind Obdach, Kleidung und Nahrung. Baum
und Höhle gaben die natürliche Wohnung, aber auch
Anlaß zu künstlicherem Anbau aus Zweigen, Pfählen
oder Erdwänden; daß ausfallende Körner oder in die
Erde herabgebogene Zweige neue Pflanzen und Baume
gaben, führte auf Ackerbau und Anpflanzung, Bear-
beitung und Düngung der Erd». Daß manche Thiere,
die man meist nach ihrer Stimme nannte, sich mehr
an den Menschen gewöhnten, machte, daß man bald
auf Erhaltung und Fortpflanzung derselben bedacht
war; die Milch derselben war schmackhaft, nicht min-
der ihr Fleisch; ihr Fell konnte Bedeckung werden.
Der wilden Thiere erledigte man sich mit der Keule
(der natürlichsten Verstärkung der Faust) oder dem ge-
schwungenen Steine (Schleuder); Thierknochen ver-
schärften die Spitze der Stange zur Lanze, und ein
getrockneter Darm an beiden Enden eines biegsamen
Holzes befestigt, gab nicht allein Ton, sondern auch
einem daran gehaltenen zugespihten Stabe größere
Schnellkraft. In Felsenspalten oder unter Vaumwur-
zeln fand man glänzenderes Gest«n (Metall), das sich
mit schweren Steinen breit oder spitzig schlagen ließ.
Der zündende Blitz oder zufällige Reibung mehrerer
Hölzer erzeugte das Feuer, dessen Werth man bald
einsah, es ganz besonders hoch hielt, verehrte, und zu
seiner fortdauernden Unterhaltung besondere Männer
anftellte. Vielleicht war dies der erste Ursprung der
Feuer-Priester. Andere führte die allgemeine Tren-
nung in weite Steppen, wo nur die Heerde alleinige
Nahrung und der Nomadischen Lebensart den Ursprung,
gab. Ueber Stäbe gelegte Felle waren die ersten Zelte.
Andere kamen in Wälder, wo Jagd — andere an Flüsse»
wo Fischfang den Hunger stillen kehrte. Manche gelan-