1827 -
Erlangen
: Heyder
- Autor: Böttiger, Carl Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
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von Persepolis leuchtete Persiens Todesfackel; denn dkk
unglückliche Darius fiel durch den rebellischen Satrap
von Baktrien, Bessus, dem aber Alexander seine
Schandkhat mit dem Tode vergalt (330). So war
der Iaxartes jetzt Granze Macedoniens. A'er wenn
auch das Heer, so sah doch Alexander damit noch die
Unternehmung nicht beendigt; denn ihn reihten die
reichen Goldländer Indiens, (wo er nebenbei noch den
Quellen des Nils auf die Spur zu kommen glaubte!!)
und überhaupt das romantische der ganzen Unterneh-
mung, so wie der Gedanke, mit dem Ostmeere sein
Reich zu schließen. Aber gerade in Nordindien traf er
auf die kriegerischesten Indier, z. B. Porus und sein
Volk, und wenn er auch überall die Feinde schlug, so
zwang ihn doch ein Aufstand der Seinigen, am Hy-
phasig, zwischen dem Indus und Ganges, umzukeh-
ren. Zwölf thurmhohe Altäre und feierliche Spiele
deuteten den 600 Meilen von Macedonien entfernten
Gränzpunkt an. Große Gefahren waren auch da noch
von Feinden und Sandwüsten zu bestehen; ein Theik
des Heeres machte den Weg zu Schiffe, vom Hydaspes
in den Acesines, von da in den Indus einlaufend und
so das Meer gewinnend, bis des Euphrats Mündun-
gen den Weg nach Babylon zeigten (Oct. 326 —
Febr. 325). Seit dieser Zeit war, besonders durch
eine Menge neuangelegter Pflanzstädte die unmittelbare
Handelsverbindung zwischen Indien und Babylon, und
dadurch mit Alexandria und Griechenland eröffnet; un-
gemein gewann Erd-, Natur- und Völkerkunde; und
Alexander suchte sich die neuen Unterthanen durch
Schonung ihrer Religionen, durch Vermischung mit
den Macedoniern, durch Civilstatthalter aus den Lan«
deseingebornen (nur den Militairbefehl führten Mace-
donier) noch mehr anzueignen. Wahrscheinlich sollte
auch Arabien noch dem neuen Reiche hinzugefügt, noch
wahrscheinlicher aber Babylon zur Hauptstadt des
ganzen ungeheueren Reiches gemacht werden. Aber
mitten in feinen Planen überraschte ihn der Tod, am
21. Apr. 323, viel zu früh für die Befestigung eines sol,
chen Reiches, fast zu spät für seinen Ruhm; denn der
ansteckende Despotismus des Orients, die eigene Leiden«