1827 -
Erlangen
: Heyder
- Autor: Böttiger, Carl Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
bricius. Pyrrhus wendete sich nun nach Sicilien, ohne
jedoch viel auszurichten, und wurde nach seiner Rück-
kehr von Curius Dentatus so geschlagen, daß er eilig
nach Hause ging. Dafür sahen die Römer 4 Elephan?
ten mit im Triumphzuge. Tarent ergab sich 272, und
damit fiel bald ganz Unteritalien den Römern zu.
Pyrrhus hatte richtig vorausgesagt: Sicilien werde
eine Palästra für Römer und Karthager werden. Zwei
große Republiken konnten sich nicht ohne Reibung
so nähern und in ihren Planen begegnen. Aber so vor-
bereitet konnte sich Rom, Herrscherin Italiens vom
cisalpinischen Gallien an bis zur Südspitze, auch an
seine so mächtige Nebenbuhlerin wagen, welche eben-
falls ihre Absichten auf Unteritalien nach Eroberung
Siciliens haben mochte. So beginnt nun zunächst über
Sicilien der 24jährige er st e punische Krieg(2ü4—
241). Karthago hatte die Herrschaft des Meeres,
einen vollen Schatz und Söldner, so viel es wollte;
Rom hatte nur sich selbst und seine kampfgeübten Waf-
fen, war aber ein Staat von Kriegern gegen einen
Staat von Kaufleuten! —
Die Karthager hatten sich nach langen Kämpfen
nur in einem Theile der Insel fest setzen können; und
immer bot ihnen bei weiterem Vordringen Syrakus
glücklich die Spitze. Nachdem Ttmoleon sie kräftig
zurückgewiesen hatte (das höchste Muster eines Re-
publikaners, das die Geschichte kennt), waren sie An-
fangs glücklicher, als der kühne Äbenteuerer Agathokles
sich der Herrschaft von Syrakus bemächtigte, der aber
(das fand später Nachahmung) schnell den Krieg nach
Afrika selbst versetzte, und so den Frieden erzwang.
Nach seinem Tode nahmen seine Miethtruppen (Mar
mertiner) Messana oder das heutige Messina weg, und
die Karthager drangen wieder vor Syrakus; Pyrrhus
Glück gegen Karthago war nur vorübergehend, aber
Hiero, der die Mamerttner schlug, wurde König von
Syrakus 269, und, beim Beginnen des puntschen Krie-
ges Anfangs den Karthagern gegen die Römer günstig,
von den Letzter» zum Uebertritt aufihreseitegenöthigt.
Darauf hatten die Mamertiner die Karthager in ihre
Stadl gelassen, aber bald, dieser Gäste überdrüßig, die