1827 -
Erlangen
: Heyder
- Autor: Böttiger, Carl Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
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Anstrengungen durch die gesicherte Herrschaft Italien-,
der Gallia cisalpina, durch die Erwerbung Sictliens,
Sardiniens und Corsikas und des reichen Spaniens
entschädigt. Furchtbar stand jetzt diese große militairi-
sch- Republik da; furchtbarer noch in ihrer Mitte ein
Senat, der ein- eiserne Politik beharrlich beobachtete,
und durch die Siege der Heere, nur noch unerschütter-
licher wurde. Ein solcher Staat mußte der natürliche
Feind aller noch unabhängigen Staaten werden!
Da es nun Maxime des Senats war. den Feind
im eigenen Lande anzugreifen, und die Reihe der Züch-
tigung für das Dündniß mit Hannibal an Philipp von
Macedonten kam, der sich unklug genug bis bahin hatte
Hinhalten lassen, ging ein römisches Heer nach Epirus
und begann den Krieg (200 — 1q7). Die Schlacht bei
Eynoscephala entschied sich fürquintiusflamininus und
die Römer, ly7, und brachte einen folgenreichen Frie-
den. Griechenland war schon früher für frei erklärt
worden; aber sehr lästige römische Aufsehercommissionen
blieben im Lande, um stets die Hand im Spiele zu ha-
den. Bald darauf begann der Krieg gegen Antiochus
von Syrien, der sich gleichfalls mit Karthago verbündet
hatte. Erst mußte Karthago Hannibaln entlassen, der
dort an die Spitze des Staats gekommen war, und
das sehr verfallene Finanzwesen geordnet, aber damit
sich freilich viel Feinde gemacht hatte. Er floh zum
Anttochus (1y5), der durch Glabrio aus Griechenland,
wohin er vorgedrungen war, verdrängt, dreimal zur
See geschlagen und endlich (1y0) bei Magnesia von
L. Scipio ganz besiegt wurde. So war auch dieser
Feind vorerst unschädlich gemacht: Hannibal floh nach
Btthynien, und auch dort von den Römern verfolgt,
nahm er Gift, um wenigstens noch frei zu sterben.
(Mit ihm starb der letzte große Karthager, 183, in
demselben Jahre, wo auch der letzte große Grieche
Philopömen und wo Scipio der Africaner im Exil
und Plautus starben.) Außerdem wurde noch gleich«
zeitig von den Römern ln Spanien, in Ligurien und
gegen Gallier, die sich in Galatien in Kleinasien nieder-
gelassen hatten, siegreich gefochten.
Allein die glücklichen Erfolge im Kriege, die unge-
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