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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 66

1827 - Erlangen : Heyder
öö - und Bildhauerei wurden meist nur von Griechen getrieben, oder griecklsche Kunstwerke zu tausenden nach Nom ge- bracht. Die Sitten sanken immer mehr mit den Reich- thümern, Sklaven und Fremden, die in Nom zusammen- strömten. Viele wußten ihre Schatze gar nicht durchzu- bringen. Lucull (der übrigens die Kirschen nach Europa brachte) ließ Berge ebnen, Seen ausgraben, um See- fische im Meerwasser mitten im Lande halten zu können; Hortensius begoß seine Bäume mit Wein; ein Crassus meinte, nur der sei reich, der ein ganzes Heer auf eigne Kosten halten könne. Die Landhäuser mußten Zimmer für alle Jahreszeiten haben. Um Stellen bewarb man sich meist durch Bestechung des Volkes und mündliche Be« Werbung bei den Einzelnen, die sie den Meistbietenden gaben. Die Lage der Provinzen war destoelender. Die römischen Ritter, welche die Zölle pachteten, und die Gerichte verwalteten, die Wucherer, die 50 Procent nahmen, richteten alles zu Grunde. Bet Gastgelagen (man lag nämlich zu Tisch) reizte man die überladenen Magen durch Pfauenfedern, den Ueberfluß wieder von sich zu geben, um neuen Appetit zu bekommen. Dafür kam auch wohlantonius früh schon betrunken aufs Forum um Gericht zu halten, und gab den Parteien statt des erwarteten Spruches oft ganz andere Dinge zum Be- sten. Das Leben des Römers war wie das des Griechen meist öffentlich; daher auch die öffentliche Fracht der Tempel, der Basiliken, des Capitols, der Bäder, der Theater, Circus, der Wasserleitungen dem entsprach. Nur in ihren Villen, wo oft Tausend Sklaven, für jedes al- lergeringste Geschäft einer, Einem Herrn dienten, wa- ren die Römer prächtig. Sklaven waren oft Vorleser, Äerzte, Erzieher, Künstler und Handwerker, und wur- den nach ihren Fähigkeiten bis auf 5000 fi. der Mann gekauft; konnten aber auch von ihrem Herrn gekreuziget oder tobt gepeitscht werden. Und doch kannte man weder die Bequemlichkeit der Glasfenster noch der Schornsteine; für solche Erfindungen waren die Römer nicht gemacht. So war in diesem Zeiträume Rom der Mittelpunkt der alten Welt geworden. Aber wenn es fast alle et« vilisirten Völker der Welt in drei Welttheilen jetzt be- herrschte, so war dieß doch für die weitere Entwicklung
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