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1827 -
Erlangen
: Heyder
- Autor: Böttiger, Carl Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
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England und Spanien einen Vertrag zu gleichem
Zwecke, nachdem auf dem Wiener Congreß die Sache
betrieben worden war. Nur kann mit dem Sklaven-
handel freilich nicht auch sogleich die Sklaverei beendigt
sein, doch wird (1824) der Sklaven Zustand sehr ver-
bessert und die allmählige Freilassung dadurch erst vor-
bereitet. — Das gleiche gilt von der Leibeigen-
schaft; deren gleiche Unmoralität so gut als politische
Schädlichkeit immer mehr erkannt wird. Nirgends war
sie ausgebreiteter als in Rußland; allein der edle Kai-
ser Alexander milderte im allgemeinen den Zustand der
Leibeigenen, und schaffte sie auf seinen Kron-Domänen
ab. Der menschlichere Adel Kurlands und Lieflands
ahmte gern den großen Vorgänger nach. So auch
Meklenburg im Z. 1920. Nur kann auch hier Ucber-
eilung des Guten verderblicher als das Gute heilsam
werden.
Höchst segensreich für die Erhaltung des mensch-
lichen Geschlechts war die Erfindung derscbutzpocke n-
i m p fu n g, fast gleichzeitig durch einen Deutschen Plett,
1.7 Qo im Holsteinischen, und durch den englischen Arzt
Eduard Zen n er gemacht; nur daß letzterer die Er-
findung zuerst durch Schriften und Zmpsungsgeseu-
schasteu verbreitete. Man nennt diese Erfindung
auch die Vaccination, und steuert den unendlichen Ver-
wüstungen der Blattern (die im 6ten Zahrhundert aus
Aethiopien nach Arabien kamen, und durch der Araber
Weltherrschaft über die ganze alte Welt verbreitet
wurden) durch Einimpfung der Kuhpocken, weil die Er-
fahrung zeigte, daß so Geimpfte für die Blattern un-
zugänglicher waren. Die Znoculation der Menschen-
blattern war schon lange in der Türkei im Gebrauch,
um die Schönheit der Mädchen zu erhalten, und wurde
1722 durch die Lady Montague nach England mit-
gebracht.
Für den Volksunterricht in Staaten, wo derselbe
noch weit zurück war, sorgte die wichtige Erfindung des
wechselseitigen Unterrichts durch Dr. Andreas
Bell, einen Schotten in Ostindien, der diese Methode
zuerst in Madras, 17y0—17g6, mit Glück anwendete.
Zn England aber kam, unabhängig von Bell, ein