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1. Die Weltgeschichte - S. 23

1849 - Heidelberg : Winter
§. 3. Die Sündfluth und die Noachtten. 23 Als nach einem Jahre die Fluth sich zum Theil wieder ver- laufen hatte, so daß zunächst die hohem Bergzüge und Hochebenen hervortratcn, stieg Noah aus seiner Arche auf die in ihrer Ober- fläche völlig veränderte Erde, die noch heute die frischen Spu- ren einer untergegangenen Geschöpfswelt als Denkmal des gewal- tigsten Gottesgerichts und als Warnungszeichen für das neue durch Noah fortgesetzte Menschengeschlecht enthält. Als Stammvater des neuen Menschengeschlechts findet sich Noah, nur ent- stellt, im Deukalion der Griechen, im Menu und Satyavrata der Inder, im Foht der Chinesen, im Xisuthrus der Chaldäer oder Altbaby- lonier, im Dwiw an der Kelten u. s. w. Denn fast bet allen Hauptvölkern der Erde lebt die Erinnerung an diese allgemeine Fluth, an den Unter- gang des ersten Menschengeschlechts, und an die Fortsetzung desselben durch ein oder mehrere Menschenpaare, und je näher jene Völker an dem Ursitze des neuen Menschengeschlechts wohnen, desto mehr stimmt ihre Überlieferung, oft fast wörtlich, mit der Aussage der heil. Schrift, dieser ältesten echten Geschichts- quelle, überein. Demnach ist die Noahsage „Ureigenthum der Menschheit" und das hebräische Volk hat den Vorzug, diese Urertnnerung in ihrer Reinheit zu besitzen, indeß die zerrüttete Phantasie der Heidenwelt sie mannigfach getrübt und dadurch zur Mythe herabgezogen hat. Noch finden sich die letzten Naturcrzeugntsse einer durch Wasser untergcgangenen Vorwelt über alle Theile der Erde hinweg unter ungeheuerm Geröll und Kiesablagcrungen und andern einhüllendcn Massen begraben. Denn da das Gewässer sich vcrhältnißmäßig nicht langsam vermin- derte und also die Erdatmosphäre ihre Wärmebefähigung durch die Sonne nicht verlor: so konnten auch die auf der äußersten Erdoberfläche einzeln in ihre Elemente sich auslösendcn Überreste der organischen Geschöpfe nicht alle verwesen und vergehen, sondern indem sie meist gleich an ihren ursprünglichen Wohnsitzen von der Fluth begraben, theils von ihr in die Ferne fortgetragen wurden, ließen sic noch Spuren ihres ehemaligen Daseyns zurück, wie sie als riesige Pflanzen - und Thierreste in Sibirien wie in der Tartarei, in Nord- amerika wie in Paraguay, in England wie in andern europäischen Ländern aufgesunden worden sind und dadurch zugleich von der Allgemeinheit der Fluth Zcugniß geben. Was die ältesten Überlieferungen von Veränderungen in Bezug auf den ehemaligen Zusammenhang der Länder und Meere erzählen, wird gleichfalls durch viele naturgeschichtliche Thatsachen bestätigt. Aus diesen ergiebt sich , daß z. B. das schwarze, a s so w t s ch e und ka s p i sch e Meer ehehtn ein einziges Binnenmeer ausmachten, welches nachher durch das Emporstetgen der Halbinsel Krimm und der benachbarten Länder getrennt
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