1849 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittmar, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
§. 16. Die Patriarchenzeit.
und das Bundeszeichen der Beschneidung eingesetzt wurde,
wodurch das aus ihm kommende Geschlecht und Volk von allen an-
dern Völkern abgesondert seyn sollte, erhielt der 100jährige Abra-
ham den Sohn der Verheißung Isaak, den er als Eigenthum
Gottes ansehen sollte.
Dcßhalb hat auch nachher die an Abraham zur Prüfung seines Glaubcns-
gehorsams gestellte Forderung der Hingabe des einigen Sohnes den „Vater der
Gläubigen" veranlaßt, durch seine selbstverläugnende Bereitwilligkeit gleichsam
ein Vorbild der großen Ltebesthat Gottes selbst abzugeben, durch welche die
einstige Erlösung der Menschheit wirklich sollte vollbracht werden.
Auch Isaak, der nach Abraham's Tod in das Bundesver-
hältniß zu Jehovah trat, machte in Betreff seiner mit Rebekka
erzeugten Z w i l l i n g s s ö h n e die gleiche Ersahrung von der
verheißenen Gnade Gottes. Ohne zu wissen nämlich, daß Rebekka
die Verheißung erhalten hatte, daß der jüngere, Jakob und sein
Stamm, über den älteren, Esau und seinen Stamm, Herr wer-
den, also in das Bundesverhältniß zu Jehovah treten sollte, hatte
der alte blindgewordene Isaak vor, seinem ältern Sohne Esau den
Erstgeburtssegen zu ertheilen. Da wußte Rebekka (in der von
der Angst erzeugten Meinung, die Erfüllung der göttlichen Ver-
heißung eigenmächtig herbeizichen zu müssen), es durch List dahin
zu bringen, daß Jakob diesen Segen bekam. — Weil aber nun
Esau deßhalb seinem Bruder nach dem Leben trachtet, schickt Re-
bekka den Jakob, um ihn diesen Nachstellungen zu entziehen, mit
des nichts ahnenden Jsaak's Bewilligung zu ihren Verwandten nach
Mesopotamien.
Der geängstigte, über seine Mitschuld betrübte und über seine
Zukunft besorgte Jakob wird unterwegs vom Herrn durch die Ver-
heißung getröstet, daß durch ihn der Völkersegcn kommen solle.
Von seinem Oheim Laban ausgenommen, dient er ihm vier-
zehn Jahre um Rahel und Lea, und sechs Jahre um einen An-
theil an dessen Heerden. Erst nachdem ihm von Lea die Söhne:
Rüben, Simeon, Levi und Juda, und von zwei Nebensrauen
die Söhne-: Dan, Naphtüli, Gad, Asser, Jsaschar und
Sebülon geboren worden waren, gebar ihm Rahel ihren ersten
Sohn, den Joseph. Hierauf kehrte Jakob, durch die Sorgen