1849 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittmar, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
302 §. 86. Sieg des Christenthums. Constantin der Große.
gesprochen, doch aus Staatsklugheit den heidnischen Gottesdienst noch geschützt,
den christlichen aber durchaus geduldet. Asar entius dagegen hatte dem
Christenthum den Untergang geschworen, daher die Christen des Abendlands
alle ihre Hoffnung auf Constantin setzten.
So kam es, daß in der Schlacht am rothen Stein
bei Rom
312 der Sieg Constantin's über den Mar en tins vorläufig
das künftige Geschick des Christenthums entschied. Denn als Con-
stantin, der diesen Sieg dem Zeichen des Kreuzes zuschrieb (in live
rinces), in Rom durch die Zerstörung des Prätorianerla-
gers die gegnerische Macht vollends niedergeschlagen hatte, erließ
er mit einer allgemeinen Amnestie ein Toleranzedict, nach
welchem Jedem die Freiheit ertheilt wurde, sich für den Heiden-
oder Christenglauben zu entscheiden, was zunächst die Folge hatte,
daß das Christenthum, durch keine Strafe mehr gehemmt, sich im-
mer weiter ausbreiten konnte.
Hatten auch alle bisherigen Verfolgungen, deren man zehn zahlt, der gedrück-
ten Christenheit namenloses Leiden und Ströme von Blut gekostet, so war doch
„ d as Bl ut d e r M art yrer d er S ame der Kir ch e " geworden, welche
unter allen Verfolgungen und Bedrängnissen nur immer fester wurzelte, vom
eingcdrungcnen Verderben sich läuterte und im scheinbaren Unterliegen den
Sieg über das Heidenthum bald völlig feiern sollte.
3. Wechselnde Einigung und Tboilung der Neichs-
gewalt von Constantin bis Theodostus.
1. Die Alleinherrschaft Conftantin's des Großen und
Sieg des Christenthums über das Heidenthum.
§. 86. 9îach dem Tode des dritten Imperators Marimin regierte
(65) Constantin eine Zeit lang gemeinschaftlich mit Licinius, dem
Imperator des Ostens, der gleichfalls das Christenthum bedrückte.
Getrieben daher einerseits vom christlichen Eifer, anderseits von
der Staatsklugheit, zog er gegen ihn aus und bei Chalcedon
erkämpfte sich
323 Constantin die Alleinherrschaft über das ganze römische
Reich und mit dem Ausgang dieses Kampfes war auch für die
Christen das Ende ihrer 300jährigen Leidenszeit gekommen. Denn
Constantin erklärte in einem besondern Edict (324) das Christen-