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1. Die Weltgeschichte - S. 304

1849 - Heidelberg : Winter
304 §. 86. Sieg des Christenthums. Constantin der Große. willige. Das Bcdürfniß der Einheit aber, gegenüber den Zrrlehrern und Schismatikern, erleichterte dem Bischofs von Rom, der bereits das größte Ansehen hatte, sein Streben nach dem Primat d. i. nach einer oberrichterlichen Stellung über die übrigen Bischöffe. Noch aber widerstrebten die Bischöffe und Pres- byter gegen dieses hierarchische Ansinnen standhaft, und so blieb es vor der Hand noch bei'm bloßen Ehrenprimat. Die unausweichliche Verbindung, in welche die Kirche seit Constantin mit dem Staate trat, brachte ihr einerseits zwar Vorthcile, anderseits aber auch Nachtheile, die jedoch beide in der Hand Gottes dazu dienen mußten, sie neuen Entwicklungsstufen zuzuführen, auf denen sie befähigt wurde, späterhin dem Ansturm eines noch rohern Heidenthums Stand zu halten. Gleich im Anfang seiner Alleinregierung fand Constantin eine kirchliche Streitfrage vor, die er wegen der großen Bewegung, die sie hervorbrachte, seiner einschreitenden Beachtung werth hielt, indem er 325 das nicauifcheconcilium als erste ökumenische d.i. allge- meine K irch env ersammlung berief, aus welcher der Streit, welchen der alexandrinische Presbyter Artus über das Verhältniß Christi zu Gott erhoben hatte, aus die siegreiche Vertheidigung des Athanasius (nachmaligen Bischoffs von Alexandria) durch die Verwerfung des Arianismus und durch Feststellung des nicäiri- schen Glaubensbekenntnisses entschieden wurde. Bei diesem, wie bei allen übrigen Bekenntnissen ist cs nicht sowohl die Formel an sich, von der das Heil ausgeht, als vielmehr ihr leben- diger Inhalt. — Auch wurde auf diesem Concilium der Rangstreit unter den Bischöffcn dahin geschlichtet, daß die Bischöffe von Rom, Alcran dria und Anttochia den Vorrang haben sollten, und späterhin bestimmte das Concilium zuconffantinopcl (381), daß der Bischofs voncon- st a n t in o p e l den Rang gleich nachdem Bischofs vonrom haben sollte. Die Hauptthätigkeit Constaut in's war indeß aus die Ein- führung einer neuen Hof- und Staats-Verfassung gerichtet, die sich auf die völlige Selbstherrlichkeit gründete und ei- nen vorherrschend morgen ländischen Character hatte. Den Gipfel davon bildete der unumschränkte Herr (dominus), umgeben von vielen, nach Rang und Würden sich abstufenden Hof- und
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