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1. Die Weltgeschichte - S. 365

1849 - Heidelberg : Winter
§. 111. Die Kaiser aus verschiedenen Häusern. 365 Der Fr e ih eitsb it n b auf dem Rütli wurde von Walther Fürst, Werner Stauffacher und Arnold von Melchthal zum Zweck der Vertreibung der österreichischen tyrannischen Landvögte geschlossen. Die Töd- tung Geßlcr's durch Wilhelm Teil stand indeß in keinem Zusammenhang mit dem Bunde. Dieser erstarkte nachher im Kampfe mit den Herzogen von Österreich und dehnte sich mehr und mehr aus, ohne sich von dem deutschen Reiche zu trennen. Nachdem Kaiser Albrecht von seinem Vetter Herzog Johann (Parricida), dem er sein väterliches Erbe vorenthielt, 1308 ermor- det worden war, wurde Heinrich Vh, Graf von Luxemburg gewählt, der seinem Hause Böhmen erwarb und dadurch den Grund zur Macht des l uxe mbu rg isch en H a u ses legte, aber vergebens die kaiserliche Macht wieder in Italien geltend zu machen suchte, obgleich er sich die lombardische und römische Krone errang. (Über den damaligen Zustand Italiens s. §. 115.) Nach seinem plötzlichen Tode erfolgte eine zwiespältige Kaiser- wahl (1314), so daß zwischen den Gewählten, Ludwig dem Bayern und Friedrich dem Schönen von Österreich, ein heftiger Krieg um die Krone ausbrach, der fortdauerte, bis Lud- wig durch die Schlacht bei Ampftng (1322) die Oberhand bekam und Friedrich 1325 der Krone entsagte. Weil aber Lud- wig i n It a l i e n d e n G h i b e l l i n e n b e i st a n d, that ihn Papst Johann Xxii in den Bann. Zwar ließ Ludwig durch seine Par- tei einen andern Papst wählen und sich krönen, aber als er nach Friedrichs Tode 1330 Italien verlassen hatte, ward er von seinen päpstlichen Gegnern fortwährend mit Bann und Jnterdict verfolgt. Allein die Treue seiner Stände und zuletzt der 1338 von dem Kurverein zu Rense (d. i. von den daselbst verei- nigten Kurfürsten) gefaßte Beschluß, daß forthin der Kai- ser leine Würde und Macht bloß in Kraft der Wahl, ohne päpstliche Bestätigung, ausüben könne, erhielt nicht nur ihn, sondern auch die Würde der deutschen Nation aufrecht. Denn Papst Johann Xxii hatte (auf Betrieb des Königs Karl Iv von Frankreich) die Prüfung der Kaiserwahl, ja die Rcichsverwesung in Anspruch genommen und sogar die deutsche Krone einem sranzöschen Prin- zen geben wollen; — wie denn überhaupt Frankreichs Könige im Ver- laufe der Geschichte gar oft die deutsche Katscrwürde an sich zu bringen suchten.
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