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1. Die Weltgeschichte - S. 423

1849 - Heidelberg : Winter
§. 134. Die Religionskriege in Frankreich. 423 Sittenlosigkeit und Verschwendung viel Unheil über Frankreich ge- bracht batte, war J547 gestorben. Unter seinem Sohn und Nach- folger, dem nicht minder sittenlosen Heinrich Ii, war sodann das Geschlecht der Guisen (aus dein lothringischen Hause) zu vorherr- schender Macht am Hofe gekommen, so daß sich ihnen und dem Hofe eine andere Partei entgegenstellte, an deren Spitze die Bour- bonen, anfangs in Verbindung mit dem Hause Montmorency, standen. Da mit den Montmorency's der calvinistische Admiral boligny verwandt war, so wurden die Calviniften oder Prote- stanten zur bourbonischen Partei gerechnet und unter dem Namen Hugenotten von den Guisen (welche, als Heinrich Ii 1559 an einer in einem Turnier erhaltenen Wunde gestorben war, unter dessen Nachfolger, dem an Leib und Geist schwachen Franz Ii, am Hofe unumschränkt herrschten) nur desto mehr verfolgt, zumal sie immer weiter sich ausbreiteten und dabei im Eifer sich oft zu Ordnungs- störungen verleiten ließen. Da versuchten es die Bourbonen (durch die Verschwörung von Amboise 1550) die Guisen zu stürzen; aber ihre beiden Häupter Anton (Bourbon) von Navarra und der geistvolle Prinz Conde, wurden gefangen, und letzterer war schon zum Tode ver- urtheilt, als Franz Ii starb, und nun die für den minderjährigen Karl Ix regierende herrschsüchtige und ränkevolle Katharina von Medici (seine Mutter) auf kurze Zeit die Bourbonen begün- stigte und (nach einem vergeblichen Versuche, die Parteien durch das Religionsgespräch zu Poiffy zu vereinigen) den Protestanten durch das Edict vom Januar 1562 freie Religionsübung au- ßerhalb der Städte erlaubte. Als aber die Leute des Herzogs Franz von Guise eine Versammlung von Hugenotten, dw in einer Scheune ihren Gottesdienst hielten, aus Neugierde oder Über- muth störten, und daraus das sogenannte Blutbad von Vassy entstand, so griffen die Protestanten allenthalben zu den Waffen, und es erfolgten nun zwischen den Jahren 1362 —1393 neun grauelvolle Religionskriege in Frank- reich, in welchen sich jede Partei die ärgsten Frevel erlaubte und das Elend Frankreichs auf's Höchste stieg. 28*
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