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1. Die Weltgeschichte - S. 428

1849 - Heidelberg : Winter
428 §. 135. Die Reformation in England. büchern zusammengestellte und vom Parlament bestätigte „Allgemeine Gebetbuch" (common prg^or-boost) die liturgische Seite des Gottesdienstes geordnet, die Lehre aber durch das unter Mitwirkung auswärtiger Theologen (z. B. eines Buccr) in 39 Artikeln entworfene Glaubensbekennt- niß der anglicanischen Kirche fcstgestellt wurde. Sie unterscheidet sich von den andern protestantischen Kirchen noch durch die Beibehaltung der bi sch off lichen Verfassung mit hierarchischer Rangordnung des Klerus und durch das Dogma von der apostolischen Bi s ch o ffs folg e und von dem, mit der Btschoffswürde verbundenen Q rd in a tionsr e ch tc, so wie durch mehrere andere aus der katholischen Kirche bcibehaltene Cultusformen. Aber eben weil diese Kirche von der katholischen Form noch Vieles beibehielt, so stellte sich ihr die Secte der Puritaner (so genannt wegen ihrer äußersten Einfachheit und strengen Kirchen- zucht) mit einer großen Schärfe entgegen, und verwarf nament- lich den Suprematseid d. i. wollte die königliche Oberhoheit in Kirchcnsachen nicht anerkennen; weßhalb sic, gleich den Katholi- ken, verfolgt wurde. Unterdessen war die calvinistische Reformation seit 1542 auch in Schottland besonders durch den strengen Eifer des kühnen Johann Knor verbreitet und eben vom schottischen Parlament als pr esby t erianij ch e Kir ch e öffentlich eingeführt worden, als 1561 die schone, geistiggebildete, aber noch jugendlich-leichtsinnige Königin Maria Stuart (Enkelin der älteren Schwester Hein- rich's Viii) nach dem Tode ihres Gemahls, Königs Franz Ii von Frankreich, nach Schottland zurückkehrte und sich für das Papst- thum erklärte. Sie gab ihre Hand und den Königstitel ihrem ka- tholischen Vetter, dem jungen charactcrlosen Grafen Darnley, wor- über eine, jedoch mißglückte, Empörung entstand. Da sie sich aber von ihm vernachlässigt fühlte und daher ihr Vertrauen dem Sän- ger Rizio zuwandte, der ihre Correspondenz mit dem Papst und den Guisen führte und dadurch übermüthig ward: so wurde Darnley auf denselben e fersüchtig und ließ ihn fast vor ihren Augen erdolchen, wodurch sich ihr Herz vollends von ihm abwandte. Nicht lange darauf wurde das Landhaus, worin Darnley krank lag, sammt ihm in die Luft gesprengt, und schon drei Monate darnach schloß Maria in leidenschaftlicher Verblendung eine neue
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