1849 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Dittmar, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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§. 135. Die Reformation in England.
Urtheils. Jndeß sah man den Kampf zwischen ihrem Ge-
wissen und ihren geheimen Wünschen. Diesen zu been-
den, schickten ihre Räthe (darunter ihr Günstling Burlei gh) jene
Vollmacht ohne ihr Vorwissen an die Richter, die sogleich der Ge-
fangenen das Todesnrtheil verkündeten. Mit Fassung und Erge-
bung bot die unglückliche, nun 45 Jahr alte Maria am 16. Febr.
1587 ihr Haupt dem Beile dar, nachdem sie eine fast zwanzig-
jährige Gefangenschaft erduldet hatte.
Unter ihrem Sohne Jakob (dem Vi in Schottland, seit 1603 dem I in
England) gewann im sch ottt sch en Reiche die presbytertantsche Ktr-
chcnverfassung das Übergewicht über die eptscopale.
Nun aber brach noch in demselben Jahre
1388 der lang gedrohte Krieg Englands mit Spanien aus, des-
sen Beherrscher Philipp Ii in Elisabeth eine Hauptstütze
des Protestantismus sah und deßhalb seit Jahren ihren
Feinden allen möglichen Beistand geleistet hatte. Elisabeth hatte
daher die Niederländer in einem Aufstande wider Philipps Tyran-
nei unterstützt und durch ihren Admiral Franz Drake (denselben,
der 1577—1580 die Welt umsegelt hatte und die Kartoffeln nach
Europa brachte) die spanische Flotte in Cadix zerstören lassen. Da
rüstete Philipp, im Bunde mit dem Papste, die sogenannte un-
überwindliche Flotte oder Armada aus, welche aus 150
Schiffen mit 8030 Matrosen, 20,000 Soldaten, 3000 Kanonen und
einer großen Anzahl Mönche zur Bekehrung der Engländer, bestehend,
im Mai 1558 von Lissabon auslies, um in Verbindung mit der
niederländischen Flotte England zu erobern. Aber Seestürme gleich
im Anfänge, dann einzelne geschickte Angriffe der Engländer be-
sonders mit Brandern, und zuletzt wieder furchtbare Stürme auf
dem Rückzüge machten die stolze Unternehmung zu nichte.
Dieser Schlag setzte dem Anwachsen der spanischen Macht
eine Gränze; England dagegen hat der umsichtigen und kräfti-
gen Regierung Elisabeths den hohen Aufschwung zu danken, den
es seitdem als See- und Handelsmacht nahm. Schon hatten
die Engländer unter dieser Königin in Nordamerika Fuß gefaßt,
und nun fanden sie den Seeweg nach Archangel, segelten geradezu
nach Ostindien und stifteten