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1. Die Weltgeschichte - S. 444

1849 - Heidelberg : Winter
444 §. 139. Der dreißigjährige Krieg. legenheit des Jülichischen Erbfolgestreites mit den Waffen anein- ander; doch machten sie bald wieder Frieden (1610). Als nach Rudolfs Tode sein Bruder Mathias Kaiser wurde, ließ er sich bereden, seinem Vetter Ferdinand, als künftigem Nachfolger, einstweilen die Regierung von Böhmen, Ungarn und Österreich zu übertragen. Weil aber der strengkatholische Ferdinand in seinen Erblanden Steyermark, Kärnthen und Krain den Protestantismus völlig unterdrückt hatte, so befürchteten die protestantischen Stände in Böhmen, welche von Ru- dolf im sogenannten Majestäts b riese freie Religionsübnng er- halten hatten, das gleiche Schicksal. Wirklich wurde in Böhmen auf kaiserlichen Befehl von zwei Kirchen (zu Klostergrab und Braunau), welche von protestantischen Unterthancn katholischer Stände gebaut worden waren, die eine niedergerissen, die andere geschlossen, und als die protestantischen Stände sich darüber beschwerten, erhielten sie einen scharfen Ver- weis. Wüthend darüber warfen Abgeordnete dieser Stände unter Anführung des Grafen Mathias von Thurn zwei katholische Mitglieder der kaiserlichen Statthalterschaft in Prag zu den Fen- stern der Schloßkanzlei hinab. Die Folgen dieser rohen Gewalt- that voraussehend, rissen dann die protestantischen Stände die Re- gierung an sich, weigerten sich nach dem kurz darauf eingetretenen Tode des Kaisers Mathias den nunmehrigen Kaiser Ferdinand I als ihren König anzuerkennen , und gaben dem Kurfürsten Fried- rich V von der Pfalz die böhmische Krone, die derselbe, ange- trieben von seiner ehrgeizigen Gemahlin und seinem Hofprcdiger Scnltctus, ungeachtet der Abmahnung aller Kurfürsten, sowie auch Frankreichs und Englands, aus Eitelkeit annahm. So entstund 1618 der dreißigjährige Krieg. Denn unverweilt rückte nun der mit dem Kaiser verbündete, durch seinen Eifer für die katholische Sache, wie durch seine Feld- herrngabe und Staatsklugheit einflußreiche Herzog Maximilian von Bayern mit dem ligistischen und kaiserlichen Heere durch Österreich (wo er die gleichfalls im Aufstand begriffenen Protestan- ten zum Gehorsam zurückbrachte) in Böhmen ein, und schlug das schlecht geführte Heer des entmuthigten Friedrich 1620 in der
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