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1. Die Weltgeschichte - S. 480

1849 - Heidelberg : Winter
480 §. 150. Die Fürsten und Völker Selbst Friedrich beklagte gegen das Ende seines Lebens den durch den Unglauben im Volke eingerissenen Sittenverfall und äußerte gegen seinen Groß- kanzler Carmer, „er wolle seinen kleinen Finger darum geben, könne er das Land so hintcrlaffcn, wie er es von seinem frommen Vater überkommen habe." — Sein Neffe und Nachfolger Friedrich Wilhelm Ii suchte zwar dem frechen Unglauben zu steuern, aber seine Censur- und Religtons- Edictc sowohl, als auch die Verschwendung und Unordnung, die seine Re- gierung kennzeichncte, erhöhte das Übel nur noch mehr. 3. Die Fürsten und Volker cnn Vorabend der neueren Zeit. der Zeit nach dem siebenjährigen Kriege waren unter denen, welchen die Völkergeschicke anvertraut waren, außer Fried- rich dem Großen, Katharina Ii und Joseph Ii die hervor- ragendsten. Katharina Ii, welche nach dem Sturz ihres mit ihr entzwei- ten Gemahls Peter's Hi, der durch seine unvorsichtigen Neuerun- gen sich das Heer und die Geistlichkeit entfremdet hatte, 1762 den russischen Thron bestieg und, um sich auf demselben zu halten, den noch im Gefängniß befindlichen jungen Iwan Iii (s. §. 146 a. E.) tobten ließ, setzte sich, von Potemkin berathen, die Unterjochung Polens zum geheimen Ziele. Daher nöthigte sie, von Preußen unterstützt, den Polen nach Augustes Iii Tode ihren Günstling Stanislaus Poniatowsky zum König auf, und zwang sie, den Nichtkatholiken gleiche bürgerliche Rechte mit den Katholiken einzuräumen. Wegen dieser Einmischung schloß die katholische Partei in Polen die Confö deration zu Bar 1ä66 und ergriff die Waffen gegen die Russen; zu gleicher Zeit reizte Frankreich die Türken zum Kriege gegen Rußland an. Dieser war Ruß- land darum erwünscht, weil dadurch den Polen die türkische Hülfe entzogen wurde. Als die Russen siegreich in der Türkei vordrangen und 1770 die Walachei und Moldau und 1771 auch die Krimm eroberten, wobei sowohl Frankreich, als England unthä- tig zusah: so fand es Friedrich für gut, sich Katharinen zu nähern, und so geschah es, daß Rußland ungehemmt Polen besetzen konnte. Da nun Österreich einseitig keinen Krieg gegen
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