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1. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 15

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
15 Elfenbein und Gold, in Griechenland kauften sie Wein und Getreide, in Spanien tauschten sie Silber ein, Zinn in England und an der preußischen Küste den Bernstein. Welch' kühne Seefahrer die Phönicier waren, beweist besonders die Umschiffung von Afrika, welche sie aus Befehl des Pharao Necho in drei Jahren vollbrachten. Zur großen Verwunderung erzählten sie nach ihrer Zurückkunft, daß ihnen die Soime lange Zeit links gestanden sei, und darum wollte noch der griechische Geschichtschreiber Herodot die Wabr- heit dieser Umschiffung bezweifeln, weil es unmöglich schien, daß die Sonne um Mittag gegen Norden und nicht gegen Süden zu stehe. Und gerade dieser Umstand ist ein Beweis für die Wahrheit dieser alten Umschiffung des Kaps, welche erst im fünfzehnten Jahrhundert nach Christus durch Vasco de Gama wieder ausgesührt wurde; denn wenn der Seefahrer über den Aequator hinauskommt oder die Linie passirt, so beschreibt ihm die Sonne ein halbes Jahr lang ihren Tagesbogen zwischen seinem Scheitelpunkt und dem Nordpole. Aus den Häfen Elath und Eziongeber am rothen Meere fuhren sie nach Ophir, Ostindien oder ein benachbartes Land, und brachten Gewürze, Gold und Edelsteine, auch Affen und Pfauen heim. Doch gingen damals die meisten indischen Waaren den Landweg über Babylon nach Damaskus und Palmyra und von da nach Sidon und Tyrus; da waren es die vielen Ka- meele der Hirtenfürsten, welche für die Phönicier in großen Karawanen die Länder und Wüsten Asiens und Afrikas durchzogen. Eine Waare, damals eine der allerwichtigsten, so daß sie als allgemeines Tauschmittel galt, waren die Sklaven und die Phönicier trieben den Sklavenhandel tnt Großen; sie verkauften auch gestohlene Kinder, was sie besonders bei den Griechen in Übeln Ruf brachte. Doch nützten sie der Menschheit nicht blos dadurch, daß sie den Verkehr der entferntesten Völker vermittelten^ sie sind es auch, welche die Buchstabenschrift nach Griechenland gebracht haben, was durch die Geschichte, die Form und die Namen der Schriftzekchen bewiesen ist; von den Griechen aber kam die Buchstabenschrift nach Gallien und bis Helvetien. Unsere Handelsvölker erobern die fremden Länder gewöhnlich, in welche sie zuerst des Handels wegen Eingang finden; das thaten die Phönicier nie, sondern blieben im friedlichen Verkehre; sie gründeten deßwegen auch wenige Kolonien, z. B. Carthago in Afrika und Gades (Cadir) in Spanien. Krie- gerischer Geist bat sie nie besonders ausgezeichnet, und sie widerstanden mit (
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