1844 -
Belle-Vue bei Constanz
: Verl.- und Sortimentsbuchh.
- Autor: Bumüller, Johannes
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Geschlecht (WdK): Jungen
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ein Unglückstag, an welchen, im Krieg oder Frieden nichts unternommen
werden durste.
Die Stadt selbst wurde in Eile wieder aufgebaut ohne Rücksicht auf die
Richtung der Kloaken und sie sah viel ärmlicher aus als vorher. Die Römer
ermannten sich aber bald wieder, und unter Anführung des Camillus schlugen
sie mehrere streifende Schaaren der Gallier, die in die Nähe der Stadt kamen.
Auch andere Völkerschaften und Städte mußten sich wieder fügen; die Römer
wurden wieder so furchtbar als vorher und durch die Niederlage an der Allia
gewitzigt, waren sie später nur um so vorsichtiger.
Jehntes Kapitel.
Erster Samniterkrieg. (343 v. Chr.; heiliger Krieg gegen
die Phoeäer )
Diese Kriegsübungen kamen den Römern wohl zu statten, denn bald
bekamen sie Streit mit den Samnitern. Die Samniter waren ein Zweig des
großen sabinischen Volksstammes, der von dem Tiber bis Lucanien wohnte,
und waren wie alle altitalischen Völkerschaften durch Fleiß und Mäßigkeit aus-
gezeichnet. Daneben aber galten die Samniter als die tapfersten Männer
in Italien, denen höchstens die Römer verglichen werden konnten; doch waren
sie nicht wie diese in eine einzige große Gemeinde vereinigt, sondern sie waren
durch eine Eidgenossenschaft verbunden, wie heutzutage die Schweizer. Diese
Samniter waren im Kriege mit den Campanern um die schöne Stadt Capua,
und als jene Weichlinge der samnitischeu Tapferkeit nicht widerstehen konnten,
schrieen sie un, Hilfe nach Rom. Die Römer waren um diese Zeit zwar Bun-
desgenossen der Samniter, aber das schöne, ihnen so nahe gelegene Campanien
wollten sie doch nicht aus den Händen lassen, daher kam es zum Kriege. Der
Consul M. Valerius Corvus, ein Held aus dem letzten gallischen Kriege, wie
alle Valerier bei dem Volke sehr beliebt, führte das Heer an den Berg Gau-
rus gegen die Samniter. Hier kam es zu einer hartnäckigen Schlacht, denn
Römer und Samniter waren entschlossen zu siegen oder zu sterben. Schon