1844 -
Belle-Vue bei Constanz
: Verl.- und Sortimentsbuchh.
- Autor: Bumüller, Johannes
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Geschlecht (WdK): Jungen
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thun, wenn er wollte, und seine Nachfolger thaten es nur zu sehr- so lagerte
eine Herrschaft des Schreckens wie eine dunkle Wolke über das große Reich.
Die Geburt Christi.
Als Augustus 29 Jahre lang als Alleinherrscher regiert hatte, 754 Jahre
nach der Erbauung der Stadt Rom, im ersten Jahre der 19dften Olympiade,
als ein vergötterter Mensch dem Menschengeschlechte gebot unv der Mensch seinen
Mitmenschen wie das Thier unterjochte, als die Götter eine Fabel und die
Unterwelt ein Spott war, und alles nach Reichthum und Lust trachtete, als das
Ziel des Lebens: da wurde zu Bethlehem, im Lande Juda, Jesus Christus
geboren und mit ihm beginnt eine neue Zeit. Bald wurde über den Erdkreis
verkündet: Es ist nur ein Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat; er ist
der Vater aller Menschen, und alle Menschen sind Brüder und gleich vor
Gott; der Geist des Menschen ist unsterblich; alle müssen nach dem Tode Re-
chenschaft geben von ihren Thaten und der göttliche Richter kennt kein Ansehen
der Person, vor ihm ist der Sklave und der Kaiser gleich. ' Wie mögen die
armen Sklaven dieser Botschaft gelauscht haben! Der christliche Sklave hatte
nun wieder seine Menschenwürde gewonnen als Kind Gottes; er arbeitete, dul-
dete, litt — und blickte mit Trost und Hoffnung auf die jenseitige Vergeltung.
Den vornehmen Schwelgern, den Kaisern selbst und den Wütherichen gefiel das
Christenthum nicht; sie verloren durch dasselbe, was ihnen-am theuerstcn war:
Wollust und die Gewalt, die Menschen zu mißbrauchen. Doch konnten sie es
nicht hindern, daß das Christenthum langsam und ruhig und doch mit unwider-
stehlichem Gange die Welt umgestaltete.
Die Hermannsschlacht. (7. u. 8. Sept. 9 n Chr. G)
Davon ahnte Augustus gar nichts, daß eine neue Weltordnung unter
ihm durch Christi Geburt den Anfang genommen hatte, aber er mußte den ersten
Blitz des Gewitters sehen, das über sein Reich Hereinbrechen sollte. Das war
die Hermannsschlacht im Teutoburgerwalde.
Augustus hatte 14 Jahre v. Chr. durch seine Stiefsöhne Tiberius und
Drusus das Alpengebirge vom Genfersee bis zum adriatischen Meere erobern
lassen, um Herr der Alpenpässe, der Thore Italiens zu sein, und als er nun