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1. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 165

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
165 scheu Soldaten kriegsgewohnt und tapfer, von erfahrenen Hanptleuten ange- führt, wiesen ihn kräftig zurück und verschanzten sich Abends in ihrem Lager. Aber bleiben konnten sie nicht, vorwärts auch nicht, den Rhein zu gewinnen, das war der einzige Rettungsweg. Mit der Morgenfrühe brachen sie auf und wurden noch ungestümer angegriffen; ihr Widerstand war verzweifelt, der Rückzug ging langsam und sie kamen nicht aus dem Walde. Am Abend lager- ten sie sich noch einmal; mit Tagesanbruch zogen die Legionen weiter, aber der erneuerte Angriff brachte sie bald in Unordnung. Der Regen siel in Strö- men, der Sturm heulte; „das sind unsere Götter, die uns helfen", schrieen die Deutschen unv die verzweifelten Römer glaubten es. Varus stürzte sich in sein Schwert, andere Befehlshaber folgten seinem Beispiele unv die Reste der Legio- nen wurden niedergemetzelt. So wurden drei Legionen vernichtet (wenigstens 40,000 Mann) und ihre Adler fielen in die Hände der Deutschen. Von den Gefangenen wurden die vornehmsten den Göttern geopfert, die andern mußten in die Knechtschaft. . . Das ist die Schlacht im Teutoburger Walde; ihr verdanken wir nach der Römer eigenem Geständnisse, daß eine deutsche Nation ist lind vaß eine deutsche Svrache geredet wird; Hermann ist auch nach dem Zeugnisse der Römer der Befreier Deutschlands. Als Augustus die Kunde der schrecklichen Niederlage erhielt, so erschrack er unv Rom mit ihm; verzweifelnd rief er mehrmals: O-uinctilius Varus, gib mir meine Legionen wieder! Er machte seinen Göttern große Gelübde und schickte den Tiberius an den Rhein, um Gallien zu vertheidigen. Doch die Deutschen waren zufrieden, daß sie die römischen Legionen und Burgen ver- nichtet hatten und gingen nicht über den Rhein. Tiberius überschritt den Strom, gewann auch wirklich einige Vortheile, aber die Legionen nahmen doch wieder ihre Standquartiere auf dem linken Rheinufer. Erst als Tiberius Kaiser war, zog der Sohn des Drusus, der von seinem Vater den Ehren- namen „Germauicus" (der Deutsche) geerbt hatte, mit gewaltigen Heeren über den Rhein, richtete aber doch gegen den Hermann nichts aus. (14—16 nach Ehr.) Von da an beschränkten sich die Römer auf die Vertheivigung des Rheins, an dem sie eine Menge Festungen bauten; sie warben deutsche Söldner und schürten das Feuer der Zwietracht unter den deutschen Stämmen, damit •
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