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1. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 232

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
kommen. Damals gab es aber noch keine Finanzverwaltung wie heutzutage, sondern der Kaiser mußte ihnen das Einkommen in den Abgaben von Höfen, Dörfern und Gauen anweisen, z. B. er gab das Valtellin an das Stift St. Deichs in Paris, das hieß mit andern Worten: was jenes Thal sonst an den Kaiser bezahlt hat, bezahlt es zukünftig an das Stift, und das Stift besetzt nun auch die Aemter, die ehemals der Kaiser besetzt hat. Für die Bisthümer suchte er auch den Zehnten allgemein cinzusühren, was er aber in vielen Gegenden nicht zu Stande brachte. Karl gründete auf seinen Höfen Schulen für die Söhne seiner Diener) er besuchte dieselben oft, selbst, ermunterte und lobte die braven und fleißigen Schüler und tadelte die tragen und unsittlichen aufs strengste. Er hielt dar- auf, daß die Klosterschulen nicht eingingen, sondern vielmehr erweitert wurden; ebenso verordnete er die Errichtung von Pfarrschulen. Er ließ Sänger aus Italien kommen um seine Franken int Kirchengesange zu unterrichten; die Italiener lobten aber die Anlagen ihrer Schüler nicht besonders und verglichen deren Gesang mit dem Gebrüll wilder Thiere. Auch die Baukunst, die Bild- nerei u. s. w. genoßen des kaiserlichen Schutzes, kurz, Karl beschützte und pflegte jeden Keim des Guten und Schönen, und er ist es, welcher dem deutschen Volke den herrlichen Aufschwung gegeben hat, der cs Jahrhunderte hindurch in Krieg und Frieden zur ersten Nation des Erdbodens machte. Seine letzten Tage. So herrschte der große Karl von 708—814. Bei vem Anfänge des letzten Jahres war er schon wohl betagt, über 72 Jahre alt und er sah, daß er bald zu den Vätern werde versammelt werden. Da ging er mit feinem ein- zigen Sohne Ludewig in die Kirche von Aachen, in welcher Stadt er sich be- sonders gerne aufhielt. Er legte seine Krone aus den Altar und betete lang. Dann erhob sich der Greis und ermahnte seinen Sohn vor allem Volke immer Gerechtigkeit zu üben, die Schwachen zu schützen und die Kirche zu schirmen. Versprichst du mir es? fragte er. Ludewig versprach es weinend. Nun so setze dir die Krone auf, sagte der tiefbewegte Vater. Nicht lange darauf wurde er unwohl; es befiel ihn ein heftiges Fieber und er hauchte seine Seele aus den
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