Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 257

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
257 lagerung mußten sich auch die trotzigen Mailänder auf Gnade und Ungnade ergeben. Friedrich verzieh ihnen, aber er machte sich nun zum Herrn der Lombardei und wollte alle Rechte üben, die einst bei den despotischen Cäsaren in Rom gegolten hatten. Bald empörten sich daher die Mailänder wieder, und es kostete ahermals einen harten Kampf, bis das ausgehungerte Mailand sich unterwarf. Italiener und Deutsche wetteiferten in Grausamkeiten gegen ein- ander; der Kaiser z. B. ließ Gefangene an Wurfmaschinen binden, daß es die Belagerten nicht wagen sollten, die Maschinen mit ihren Geschoßen zu zerstören; aber die Angebundenen riefen ihren Landsleirten zu, nur zu schießen und nicht auf sie zu sehen. Doch der Hunger brach den Heldenmuth; barfuß, mit Stricken um den Hals zogen die Mailänder in das kaiserliche Lager und flehten um Gnade. Sie mußten einige Stunden auf Friedrichs Urtheilsspruch warten, und dieser lautete streng: Mailand wird zerstört, und die Bewohner werden in 4 Dörfer getheilt; so groß war der Haß der italienischen Städte gegen das stolze Mailand, daß sie es sich als Gnade aus- baten die Mauern dieser Stadt niedcrreißen zu dürfen. (1162.) Neuer Krieg mit den Lombarden. Streit mit Papst Alexander Hl. Kaum waren 5 Jahre über Mailands Trümmer hinweggegangen, als die meisten lombardischen Städte einen Bund mit einander schloßen und nun Mailand eben so eifrig wieder aufbauten, als sie es vorher zerstört hatten; sie bedachten nun, daß sie durch eigene Zwietracht um die Freiheit gekommen, und Unterthanen der verhaßten und verachteten Deutschen geworden waren. Und Unterthanen waren sie nun im vollen Sinne des Wortes, denn der Kai- ser hatte gelehrte Juristen ausmachen lassen, was denn des Kaisers sei; diese blätterten nun in den alten Büchern des römischen Rechts und schieden dem Kaiser gerade so viel zu, als einst Vespasian und Trajan ausgeübt hatten; an die Jahrhunderte der Völkerwanderung, an Gothen und Lombarden, an die fränkischen und deutschen Könige und den Zustand seit Heinrich in. dach- ten sie nicht, obwohl gerade dadurch das römische Recht umgeworfen war? Die Lombarden verloren so alle ihre bisherige Freiheiten und wurden 17
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer