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1. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 269

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
269 entgegen und er drang siegreich über Rom vor, das ihn freudig aufnahm; nur der Papst sagte: Unglücklicher Jüngling, du ziehest zur Schlachtbank! Bei Tagliacozzo kam es zum Treffen, und die Deutschen jagten die Franzosen und Italiener in die Flucht; aber sie überließen sich der Siegesfreude und zerstrcuren sich. Da brach der Hinterhalt hervor, den Karl gelegt hatte, und so verlor Konradin den schon gewonnenen Sieg. Er und sein Freund, Friedrich von Oestreich, entflohen verkleidet, aber der Verräther Frangipani, ein Edelmann, den die Hohenstaufen erhoben hatten, sing die jungen Fürsten und überlieferte sie dem Karl von Anjou, und dieser ließ sie zum Tode verurtheilen; „vor Gott, sprach Konradin, habe ich den Tod als Sünder verdient, hier aber werde ich ungerecht verurtheilt." Er, Friedrich und andere ihrer Freunde bestiegen das Blutgerüst und Karl schaute von einem Ehrenplätze auf ste herunter. Konradin legte sein Gewand ab und betete: „Jesus Christus, König der Ehren, wenn dieser Kelch nicht an mir vorübergeben soll, so geschehe dein Wille!" Hierauf warf er einen Handschuh unter das Volk, damit er seinem Schwager und Er- den, dem Könige Peter von Arragonien, -überbracht werde; ein Truchseß von Waldburg hob ihn aus und erfüllte den Willen seines Herrn. ■ Dann kniete der Jüngling nieder, um den Todesstreich zu empfangen, erhob aber noch einmal das Haupt und rief: O Mutter, welchen Jammer bereite ich dir! Da siel sein Haupt unter des Henkers Beil; sein Freund Friedrich schrie laut auf und küßte es, dann traf auch ihn der Todesstreich und nach ihm die anderen. (29. Oct. 1268.) So wurde der letzte Sproßling des hohenstaufischen Kaiserhauses wegge- risfen; unter allen Kaisern uno Königen war nur Konrad Hl>in Deutschland gestorben. Doch war mit diesem edlen Blute nicht der letzte Tropfen des Stroms verronnen, der um die Hohenstaufen geflossen war; noch lange mordeten sich Guelphen und Ghibellinen in den italienischen Städten, und in der sicilischen Vesper (so nennt man die Verschwörung) vertilgten die Sicilianer alle Fran- zosen auf der Insel und übergaben sie Konradins Schwager, dem Peter von Arragonien; Karls von Anjou Sohn fiel selbst in seine Gewalt, aber seine hohenstausische Gemahlin war zu edel, um den Konradin durch den Mord eines armen Gefangenen zu rächen.
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