1844 -
Belle-Vue bei Constanz
: Verl.- und Sortimentsbuchh.
- Autor: Bumüller, Johannes
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Vorbehalten. Die Eidgenossen benutzten aber ihren Sieg nicht weiter uns
waren zufrieden, den Feind zurückgeschlagen zu haben.
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Schlacht von Ampfing. (Lktf.)
Ludwig im Bann, Deutschland im Interdict.
Endlich im Jahre 1332 maßen sich die beiden Thronwerber in einer
großen Schlacht bei Ampfing nicht weit vom Inn; in dieser besiegte Ludwig
seinen Gegner, der selbst gefangen ^wurde. Da entsagte Friedrich für die
Freiheit der Kaiserkrone und gelobte auch seinen Bruver, Leopold, der den
Krieg noch immer fortsetzte, zum Frieden zu bewegen. Allein dieser und
andere Feinde Ludwigs wollten von keinem Frieden etwas wissen, und Frie-
drich stellte sich wieder als Gefangener. Durch solchen Edelmuth gerührck
versöhnte sich Ludwig mit seinem bisherigen Gegner und nahm ihn zum
Mitregenten an; während Ludwig die Feinde bekämpfte, regierte Friedrich
das Land. Doch starb der edle Habsburger bald, und auch sein Bruder
Leopold, gebeugt durch das Unglück seines Hauses. Dessenungeachtet hatte
Ludwig noch weniger Ruhe als vorher, denn der Papst, der damals in
Avignon wohnte und den Eingebungen des französischen Königs folgen mußte,
seit Philipp der Schöne von Frankreich den 86jährigen Bonifaz vih., un-
terstützt von vornehmen Römern, nicht nur gedemüthigt, sondern auch kör-
perlich mißhandelt hatte, in Folge dessen der Papst starb (1303), bannte
den Kaiser und setzte ihn sogar ab.
Da kamen die deutschen Wahlfürsten zu Rense am Rheine zusammen
und verwahrten da feierlich die Rechte der deutfchen Kaiser und der Wahl-
fürsten. Auch der Franziskanerorden, welcher großen Einfluß auf das Volk
hatte, war für Ludwigen. Doch konnte dieser seine Würde nicht behaup-
ten und Unruhe und Unsicherheit dauerte im Reiche fort; endlich belegte der
Papst Deutschland mit dem Jnterdicte, d. h. aller öffentliche Gottesdienst
hörte auf, die Todten wurden ohne Sang und Klang begraben, Brautleute
über den Gräbern getraut u. s. w. Im Jahre 1346 wählte eine kleine
Partei den am französischen Hofe erzogenen Böhmen Wenzel, der dem fran-
zösischen Könige zu Ehren den Namen Karl angenommen hatte, zum Ge-
genkönig; im folgenden Jahre starb Ludwig.
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