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1. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 344

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
344 der mit Luthern in Leipzig disputirt hatte, warf auch den Reformatoren in Zürich und Basel den Handschuh hin ; Oecolampad (Hausschein) dis- putirte 1526 in Baden im Aargau mehrere Tage mit ihm; wie immer schrieben sich beide Theile den Sieg zu. Noch hatte sich Bern nicht ent- schieden und beide Theile boten alles auf, diese Stadt sich zu erhalten oder zu gewinnen, denn von ihr schien der Sieg des einen oder andern Glaubens abzuhängen. Der Rath schwankte lange; die Worte des Konstanzischen Ge- neralvikars Faber, „jetzt geht es an die Pfaffen und später an die Junker", der Bauernkrieg in Deutschland und ähnliche Erscheinungen machten die Rathsherrn, welche wie die Bürgerschaft der Reformation geneigt waren, stutzig. Endlich schrieb auch der Rath von Bern eine öffentliche Disputation aus und lud alle Gottesgelehrten dazu ein; sie dauerte lange und auch hier waren die anwesenden katholischen Geistlichen (kein Bischof, keine namhaften Gelehrten waren erschienen) nicht im Stande, die Lehren, Einrichtungen und Gebräuche ihrer Kirche zu vertheidigen, so fremd waren die meisten in ihrer eigenen Kirche geworden! Nun entschied sich die Stadt für die Reformation und nun wurde auch in den eidgenössischen Gauen der Grundsatz aufge- stellt: „die Landesherren sind auch die Religionshcrren" und die katholischen und reformirten Vögte ließen den Unterthanen eben so wenig die freie Wahl des Glaubens, als dieses von Herzogen und Fürsten in Deutschland geschah. Die katholischen Stände Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern und Zug verbanden sich mit einander und später mit dem Bruder des Kaisers, dem König Ferdinand, daher dieses Bündniß dac Ferdinandische genannt wurde; die reformirten Städte aber schlossen ein evangelisches Bündniß und suchten ihren Rückhalt bei dem Könige von Frankreich. Dieß geschah 1528 ; im gleichen Jahre enthaupteten die Züricher einen thurgauischen Katholiken, welcher Schmähreden ausgestoßen hatte; und die Schwyzer fingen und ver- brannten den Prediger Kaiser, der in ihrer Vogtei Gaster aufgetreten war. Nun zog man aus zum Kriege, aber die Katholischen waren viel schwächer und nicht gerüstet und froh, als Landammann Aebli von Glarus einen Frieden vermittelte. Der Ferdinandische Brief wurde herausgegeben und ver- brannt, und in den Gemeinden der Vogteien sollte das Handmehr über die Religion entscheiden.
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