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1. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 359

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
35«* vorhanden, seitdem die Herrscher Chinas und Japans eine blutige Christenver- folgung durchgeführt haben) sie hielten nämlich, nicht mit Unrecht, die euro- päischen Priester und Bücher für die Vorläufer der Soldaten und Kanonen. In Amerika stifteten die Jefuiten unter den Wilden von Paragay eine Art Staat) sie wußten es nämlich durchzusetzen, daß allen Spaniern der Eintritt in jene großen Landstriche untersagt wurde, indem sie sich anheischig machten, jedes Jahr einen bestimmten Tribur abzuliefern. Als 1750 die Spanier einige Di- strikte von Paragay an die Portugiesen austauschen wollten, fanden die Com- missarien eine Menge Dörfer mit Kirchen und Schulen, umgeben von wohl- angebauten Feldern; die Bewohner waren ehemalige Wilde, welche der Leitung ihrer geistlichen Oberhäupter so willig unterthan waren, daß sie sich der Ver- tauschung an Portugal mit bewaffneter Hand widersetzten. Mit großem Erfolge waren die Jesuiten auch als Jugendbildner thäti'g; sie errichteten eine Menge Schulen, höhere und niedere, in welchen auch als Ziel alles Unterrichts: Frömmigkeit, Kenntnisse und Kunst der Rede ausgestellt wurde. Die Zöglinge stunden unter der genauesten Aufsicht, ihr ganzes Thun und Treiben wurde aufs schärfste überwacht, und doch wurden die körperliche Ausbildung nicht vernachläßigt und jugendliche Freuden nicht verwehrt, sondern nur geleitet; die Zöglinge sollten in den Lehrern nicht Zuchtmeister, sondern väterliche Freunde sehen. Ueber die Jesuitcnschulen sagt Johannes Sturm, der protestantische Straßburger Rektor: der Name der Jesuiten ist neu und eben ausgekommen; vor den übrigen Mönchen -— wenn Mönchthum überhaupt je löblich wäre, würden sie Lob verdienen. Denn was weder der gute und fromme Reuchlin, noch der beredte und gelehrte Erasmus, von den Theologen und Mönchen er- langen konnten, daß diese, wenn sie auch die Wissenschaften nicht selbst kulti- viren wollten, doch anderen gestatteten dieselbe zu lehren, das haben die Je- suiten freiwillig übernommen. Sie geben Unterricht in Sprachen und Dialektik, sie tragen ihren Schülern, so gut sie's vermögen, Rhetorik vor. Ich freue mich über dieses Institut aus zwei Gründen: erstlich weil sie unsere Sache fördern, indem sie die Wissenschaften kultiviren; denn ich habe gesehen, welche Schrift- steller sie erklären und welche Methode sie befolgen, die von der unsrigen so wenig abweicht, daß es scheint, als hätten sie aus den gleichen O-uellen ge- schöpft. Zweitens treiben sie uns zu größerem Eifer und Wachsamkeit an, sie könnten sich sonst fleißiger erweisen und mehr gelehrte und wissenschaftliche
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