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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 38

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
38 Erster Zeitraum. vielmehr selbst darnach, darum erfuhr das Staatsleben der Chinesen durch jenen Wechsel dennoch keine Umänderung. Die Dynastie der mongolischen Regenten hieß bei ihnen Auen,' und be- stand von 1279 — 1368 n. Ch. Durch innere Kriege geschwächt, durch Ueppigkeit entnervt, hörten die Mongolen allmählig auf den Chinesen furchtbar zu seyn, darum konnte ein Mann gemeiner Herkunft, S ch u, nachmals T a i - t so o Iv. genannt, ihrer Herr- schaft durch einen kühnen Aufstand ein Ende machen, und die chinesische Dynastie Wing auf den Thron verpflanzen, von 4368 —■ 1644. Kraft und Muth, mögen sie immer mit Roh- heit gepaart seyn, triumphiren gewöhnlich über verfeinerte Weich- lichkeit. Die M a n t sch u, eintatarenstamm, wohnten anfangs an den Grenzen von China, erlangten dann Wohnsitzein selbigem, wurdenpar- reiganger der hadernden Monarchen, und rissen zuletzt die Ober- gewalt ganz an sich. S chu n-schi stiftete die t atari sch e Dynastie Lsim oder Tsing', auch Tating, welche noch jetzt im Besitze des Thrones von China ist. Die höhere Geistesbildung der Chine- sen übte dennoch ihre stille Gewalt über die unwissenderen Eroberer; diese nahmen die Sitten der Besiegten an und China verblieb da- her auch ferner in seinen verjährten und veralteten Formen. Indien, das Land zwischen dem Indus und Ganges, oder in dämmernder Unbestimmtheit auch die Erdstriche des östlichen Asien, lebte in den Sagen der frühesten Völker, obgleich eine zu- sammenhängende, glaubwürdige Geschichte desselben nicht vor- handen ist. Die ganze indische Bevölkerung-zerfallt in zwei Haupt- stamme, die weißen und die dunkelfarbigen Inder. Jene hielten sich durch eine strenge K a st e n e i n t h e i l u n g ab- gesondert von diesen. Die hellere Hautfarbe der weißen Inder, ein eigenthümliches, geistreiches Mienenspiel, ein zarter Körperbau, ritte gewandte, leichte, edle Haltung deuten eine ausländische Ab- kunft an. Ihr Stamm macht die drei obern, herrschenden Ka- sten aus, die der Bra mitten, der Krieger und der Ge- iverbtreibenden; sie nennen sich zusammen die Wiedergebor- rren, ein Name, welcher auf den Vorstellungen der Seelenwan- derung beruht. Den Braminen liegt die Erklärung der Reli- gionsschriften ob, der Veda's, weshalb alle Priester Bra- rninen-, aber darum nicht alle Braminen Priester sind, denn sie dürfen auch Landeigenthum besitzen, sich mit Krieg und Handel beschäftigen. Ihnen stehen im Range zunächst die Krie- ger, Es hatripa (Tschettcies). Ihre Kasteist die schwächste; Kriege gegen mongolische und mahomedanische Eroberer haben sie fast aufgerieben. Die Gewerbtreibenden, Vaisya, (Beis) ge- hören noch zu den edlen Kasten; die Kaufleute, Landwirthe und Hüten werden dahin gerechnet. Wechselheirathen sind unter die- sen drei Kasten erlaubt, doch nur Kinder aus einer und dersel-
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